aber "hochgradig unseriös"? Wie kommst Du zu dieser Aussage? Pleite bei dieser Größe? Glaube ich nicht! Die Aktie hat zwar seit Jahresbeginn ca. 75 % verloren:
Aber ich denke, auch die Französische Regierung hat großes Interesse, eine Pleite zu verhindern:
04.07.2002 18:44 FOKUS 2-Vivendi-Aktie reagiert mit Kursgewinn auf neue Führung (Neu: Äußerungen von Frankreichs Kulturminster, Aktienkurs) Paris, 04. Jul (Reuters) - Die neue Führungsmannschaft von Vivendi Universal hat mit ersten Ankündigungen unmittelbar nach Amtsantritt offenbar etwas verloren gegangenes Vertrauen der Investoren in den Medienkonzern zurückgewonnen. Die Aktie der französisch-amerikanischen Vivendi, die am Donnerstag nach Handelsbeginn zunächst um 17 Prozent zugelegt hatte, schloss um über fünf Prozent im Plus. Händler führten die Zuwächse auf das Versprechen des neuen Konzernchefs Jean-Rene Fourtou zurück, die kurzfristigen finanziellen Probleme Vivendis rasch anzugehen. Die französische Regierung zeigte sich indes besorgt über eine mögliche Zerschlagung des Konzerns. Fourtou hatte am Mittwoch die Liquiditätssituation des nach nach AOL Time Warner weltweit zweitgrößten Medienkonzerns zwar als "strapaziert" bezeichnet, sich aber zuversichtlich gezeigt, die kurzfristigen Finanz-Probleme in den Griff zu bekommen. Analysten sagten, der Einsatz einer neuen Riege erfahrener Manager sei nun das richtige Signal für die Märkte. ERFAHRENE TOP-MANAGER BILDEN NEUE KONZERNSPITZE Am Mittwoch hatte der Vivendi-Verwaltungsrat den mit Unternehmenssanierungen erfahrenen ehemaligen Aventis -Manager Fourtou zum neuen Konzernchef ernannt. Zu den ersten Aufgaben des 63-Jährigen wird die Sicherung der kurzfristigen Finanzierung von Vivendi gehören sowie die Ausarbeitung einer neuen Strategie, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Der Medienkonzern befindet sich nach eigenen Angaben bereits in Verhandlungen mit den wichtigsten Gläubigerbanken über eine schnellstmögliche Sicherung neuerKredite. Unter Ex-Chef Jean-Marie Messier hatte Vivendi Universal im Zuge einer umstrittenen Zukaufstrategie einen Schuldenberg von rund 19 Milliarden Euro angehäuft. REGIERUNG BESORGT ÜBER MÖGLICHE ZERSCHLAGUNG Die Zerschlagung des Konzerns wird nun von Experten nicht ausgeschlossen. Analysten halten im Zuge der künftigen Neuausrichtung zumindest einen Verkauf des restlichen Anteils am Versorger Vivendi Environnement und des Bezahlfernsehsenders Canal Plus für möglich. Der französische Kulturminister Jacques Aillagon zeigte indes sich besorgt über die Zukunft der Mediengruppe, deren Sender Canal Plus eine wichtige Rolle in der Finanzierung des französischen Films spielt. "Ich habe sogar an Jean-Rene Fourtou geschrieben, um ihm meine Besorgnis und Bedenken über die Zukunft der Unternehmen von Vivendi Universal mitzuteilen. Diese sind ein wichtiger Teil des französischen Kultur-Erbes", sagte Aillagon. Branchenexperten begrüßten die Berufung der neuen Vivendi-Führungsriege um Fourtou. "Das neue Team ist vorrangig für die Lösung der unmittelbaren Probleme einberufen worden, und das wird ihm wahrscheinlich auch gelingen", sagte ein Londoner Analyst. "Das ist alles, was der Markt momentan braucht, Anleger kümmern sich derzeit nicht so sehr um die Strategie." Vivendi-Titel schlossen am Donnerstag in einem freundlichen Pariser Börsenumfeld mit 5,5 Prozent im Plus bei 14,67 Euro. Damit machten die Aktien ihre kräftigen Verluste der Vortage allerdings nur teilweise wett. kes/mer/lex/tcs Quelle: REUTERS
An anderer Stelle wurde gesagt, daß nur wenige Beteiligungsverkäufe die kurzfristigen Finanzprobleme ganz schnell beheben werden. Allerdings könnte die momentane prekäre Finanzsituation die Preise drücken: Murdock hat sein Übernahmeangebot für TELEPIU bereits von 1,4 Mrd auf 1 Mrd. gesenkt. Bei diesem niedrigen Kurs einen Put zu setzen, halte ich für hoch riskant, zumal in nächster Zeit die Volatilität in dem Wert zurückgehen könnte: Fourtou hat 3 Monate Zeit, ein Sanierungskonzept vorzulegen.
Hier noch eine Einschätzung der LBBW:
04.07.2002 11:42
Vivendi Universal: Marketperformer (LB Baden-Württemberg)
Die Analysten der LB Baden-Württemberg bewerten die Aktie von Vivendi Universal mit "Marketperformer". Vivendis Aufsichtsrat habe gestern einstimmig den erfahrenen und angesehenen Aventis-Manager Jean-Rene Fourtou mit der Nachfolge des zurückgetretenen Vorstandschefs Jean-Marie Messier betraut. Fourtou habe eine schnelle Entschärfung der Liquiditäts- und Glaubwürdigkeitskrise sowie die Überprüfung der strategischen Ausrichtung des Konzerns angekündigt. Fourtou habe gegenüber Messier den Vorteil, dass er das Vertrauen zweier zentraler Verhandlungspartner genieße, nämlich der Banken und der französischen Regierung. Die Analysten glauben, dass die Parallelen, die der Markt in Form des drastischen Kursabschlags in den letzten Tagen und Wochen mit Enron, WorldCom und France Telecom gezogen habe, überzeichnet seien: Bei Vivendis Bilanz gebe es nur hinsichtlich des Timings der Gewinne offene Fragen, nicht aber hinsichtlich der Substanz. Von France Telecom unterscheide sich Vivendi dadurch, dass die Käufer für jede der sechs Vivendi-Sparten Schlange stehen würden. Bereits mit dem Verkauf einer Sparte zu einem moderaten Preis könnte das Liquiditätsproblem gelöst und der Blick auf den fairen Wert der operativ hochwertigen Assets freigelegt werden. Auf dem heutigen Niveau sehen die Analysten für die Aktie ein attraktives Chancen-/Risikoverhältnis. Dennoch stufen sie das Papier aufgrund des sehr negativen Sentiments für Vivendi und die Telekombranche als "Marketperformer" ein.
Quelle: Aktien & Co 04.07.2002 11:42
Gruß derph |