Der Aufschrei um den Deal ist m.E. ein nachvollziehbares, aber spezifisch deutsches Problem. Die Weltlage hat sich gewandelt. Man wird nicht mehr wie im Kalten Krieg von den Amis protegiert. Pazifismus muss man sich halt auch leisten können, so traurig das ist. Sobald die anderen da nicht mehr mitmachen, ändert sich, wie es jetzt geschieht, die Lage. "Nie wieder Krieg" erreicht man nicht dadurch, dass man sich im Zweifel einfach nicht wehren würde, sondern durch Resilienz.
Bin ich glücklich über den Deal? Nein, sicherlich nicht. Als Fan dreht sich mir der Magen um. Das liegt aber weder am BVB noch an Rheinmetall sondern daran, was die weltpolitische Aussage dahinter ist. Der Militarismus ist wieder im Mainstream angekommen. Das mag man gutheißen oder nicht, ändern kann man es aber kaum. Also bleibt aus reiner Anlegersicht ein Millionendeal übrig, der positiv zu bewerten ist. Es zeigt, wie attraktiv der BVB für neue Sponsoren abseits von Sportherstellern und Bierbrauereien geworden ist.
Den angeblichen, medial ausgeschlachteten Sturm der Kritik würde ich jetzt nicht überbewerten. Klar sagt jetzt keiner laut: Megageiler Deal, finde ich super. Die Realisten nehmen das schweigend zur Kenntnis und werden dementsprechend gerade auch nicht wahrgenommen. |