Jetzt ist die Steuersenkung für das schlechte Abschneiden der Q1-Zahlen verantwortlich? Nein, das ist schlichtweg falsch: Die Steuersenkung hat zu einer Sonderabschreibung in Q4/2017 geführt und somit zu einem negativen Vorjahresergebnis (2017!). In Q1/2018 waren "Sonderbelastungen" aufgrund von Währungseffekten in Höhe von 450 Mio. Euro verantwortlich für das schlechte Ergebnis. Das grundsätzlich miserable Verhältnis zwischen Kosten und Erträgen hat dann noch den Rest zum unerwartet schwachen Eegebnis beigetragen.
Bei dieser Währungsgeschichte darf (und muss) man sich aber auch fragen, warum gerade die Deutsche Bank als einziges DAX-Unternehmen derart heftig darunter "leiden" musste? Es sieht ganz danach aus, dass man sich in diesem Bereich entweder ordentlich "verzockt" hat oder aber die Risikovorsorge (vor Währungsschwankungen) völlig unzureichend und somit unwirksam war. Vermutlich war beides der Fall, was die Sache nicht gerade besser macht und auch Sorgen bereitet, wie das wohl in Zukunft aussieht, wenn sich Währungskurse (wegen des Brexit, den Problemen in Italien oder im Falle eines globalen "Handelskrieges") tatsächlich ordentlich bewegen würden, was in Q1/2018 so nicht wirklich zu beobachten war.
Nein, die Bank scheint aktuell gewaltige Probleme sowohl in ihrer Finanzstruktur als auch in der eigenen Risikovorsorge zu haben. Da passen momentan (leider) viele Dinge nicht mehr zusammen und man darf zurecht befürchten, dass morgen dann dieses und übermorgen jenes Thema als Grund für die ständig "herausfordernden Quartale" durch's Dorf getrieben werden. Bis dahin muss die Bank damit rechnen, dass auch mehr und mehr Investoren ihr den Rücken zuwenden und es kann Jahre dauern, bis das Vertrauen in die Stabilität des Unternehmens wieder zurückkehrt.
Gut möglich also, dass wir nicht nur sehr bald einstellige Kurse sehen, sondern diese auch noch für eine sehr sehr lange Zeit ...
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