Ich hab keine Q1-Schätzungen zu Nordex gefunden und somit mache ich mal einen eigenen Versuch und schätze mal die Q1-Nordexzahlen so ein wie es der Markt in etwa erwartet und ich auch:
Umsatz: 460 Mio. € (Q1: 2014: 425 Mio. €) Bruttomarge: 23% (Q1 2014: 24%)
EBIT: 23 Mio. € (Q1 2014: 21 Mio. €) EBIT-Marge: 5,0% (Q1 2014: 5,0%)
Nettogewinn: 13 Mio. € (Q1 2014: 9,1 Mo. €) EPS: 0,16 € (Q1 2014: 0,11 €)
Auftragseingang: 575 Mio. € (Q1 2014: 562 Mio. €) Auftragsbestand: 1,6 Mrd. € (Q1 2014: 1,42 Mrd. €)
Sei wie es sei die Q1-Zahlen sind verdammt schwer einzuschätzen. Dass der Q1-Auftragseingang super war wissen wir alle, denn es wurden 468 MW offiziell von Nordex gemeldet inkl. 2 große Turn Key-Aufträge (Pampa, Gibson Bay) und davon nur 51 MW an Deutschlandauftragseingänge (17 N131) und da sind mit Sicherheit noch einige MWs dazu gekommen in einer Größenordnung von 70 MW so meine Einschätzung. Deshalb gehe ich davon aus, dass der Q1-Auftragseingang ein Rekordauftragseingangsquartal gewesen ist und damit den Auftragseingang von Q1 2014 überboten hat.
Vestas hat in Q1 mit ihrer überraschend hohen EBIT-Marge von 5% vom schwachen Euro gut profitieren können. In wie weit das auch Nordex tun kann ist für einen Außenstehenden nicht abzuschätzen, aber Nordex hedgt den US-Dollar normalerweise sehr konservativ (siehe 2014), so dass ich keine großen positiven Auswirkungen beim Währungshedging in Q1 erwarte.
Richtungsweisend wird aber wohl das Q1-Ergebnis nicht werden, denn wir werden meiner Einschätzung nach in Q3 und Q4 Quartalsumsätze von über 500 Mio. € sehen (Deutschland wird in diesem Jahr wie schon im letzten Jahr der mit Abstand größte Nordex Einzelmarkt sein und das Deutschlandgeschäft wird erst im 2. Halbjahr beim Umsatz sehr gut sichtbar sein) und erst dann wird man richtig erkennen können wie hoch die Skaleneffekte wirklich sind nach deutlicher Überschreitung des kritischen Umsatzes und das wird dann so hoffe ich doch größere positive Auswirkungen auf die EBIT-Marge haben.
Das Problem was ich abseits der Zahlen sehe ist die hypernervöse deutsche Börse, die zum einem mit den Turbulenzen am Anleihemarkt kämpft und keiner weiß so richtig warum der Anleihemarkt auf Talfahrt ist (damit sind die Anleihenrenditen gestiegen und gerade die niedrigen Anleihenrenditen sind ja ein Argument für die hohe Aktienbewertungen) und zum anderen kommen die zwei großen US-Indizes einfach nicht über ihre wichtigen Widerstandmarken und das sorgt selbstredend für Verunsicherung. Der Dow Jones kämpft jetzt erst wieder einmal gegen die 18.103, die er verloren hat, und bevor der Dow Jones nicht über die 18.200 geht und zwar nachhaltig, so lange wird der DAX mit ganz großer Wahrscheinlichkeit in seinem Konsolidierungsmodus bleiben. Auch darf/sollte man nicht vergessen, dass Nordex in den letzten zwei Wochen super performt hat mit einem Plus von 18%, während der DAX sich in diesem Zeitraum trotz hoher Vola eine Performance von knapp 1% hingelegt hat. |