Ich habe es als "witzig" bewertet, weil immer wieder so getan wird, als wäre das "In Sicherheit bringen" von Vermögenswerten durch irgendwas bewiesen - das Gegenteil ist doch der Fall.
Washington Mutual hat vor 2008, wie viele andere US Banken auch, von ihr vergebene Kredite in Form von "Mortgage Backed Securities" gebündelt und den allergrößten Teil dieser MBS weiterverkauft (diese Vermögenswerte werden jetzt immer als "Performing Trusts" bezeichnet)
Die Käufer haben den Kaufpreis an WMB gezahlt, dadurch konnte die Bank dann weitere Kredite vergeben - die den MBS zugrundeliegenden Kredite gehörten danach also nicht mehr WMB, sondern den Inhabern dieser MBS
"Safe Harbor" Regeln erlauben es natürlich nicht einer Bank , einfach Vermögenswerte vor den Gläubigern "in Sicherheit zu bringen", sondern schützen die Käufer der MBS vor der Pleite / Beschlagnahmung der Bank, indem sie sicherstellen, dass die Kredite, die den MBS zugrundeliegen, nicht von der Beschlagnahmung betroffen sind - sonst würde nämlich niemand solche MBS Papiere kaufen.
WMB hat, wie vor 2008 auch üblich, damals auch einen kleinen Teil dieser MBS behalten und das natürlich ordnungsgemäß in den eigenen Bilanzen ausgewiesen und bei der SEC veröffentlicht (per Ende Juni 2008 hatte Washington Mutual insgesamt circa 18 Mrd Dollar an MBS Wertpapieren in der Bilanz)
Diese MBS Anteile sind dann von JPM übernommen worden, als JPM alle Vermögenswerte von WMB und den größten Teil der WMB Schulden von der FDIC nach der Beschlagnahmung erworben hat
Banken durften und dürfen überhaupt keine Vermögenswerte mal eben so "in Sicherheit bringen" und irgendwo verstecken, sondern müssen ihr gesamtes Vermögen und Schulden in den Bilanzen aufweisen. Glaubst Du wirklich, dass börsennotierte Banken mal eben so Milliarden an Krediten von ihren Bilanzen nehmen könnten um sie irgendwo zu verstecken, insbesondere Banken wie Washington Mutual, die 2008 wie viele andere Banken ja schon in ziemlichen Schwierigkeiten waren? |