kannst du dich für den "Lügner" bei mir über BM entschuldigen! 29.04.2009 14:55 ROUNDUP: Conergy erwartet schwieriges Jahr - Langer Rechtsstreit steht bevor Das angeschlagene Hamburger Solarunternehmen Conergy rechnet mit einem schwierigen Jahr 2009. "Es wäre schon ein außergewöhnlicher Erfolg, wenn wir den Umsatz des Vorjahres erreichen", sagte Vorstandschef Dieter Ammer am Mittwoch in Frankfurt bei der Bilanz-Pressekonferenz des Unternehmens. In seiner Prognose geht der Konzern davon aus, den Milliarden-Umsatz vom Vorjahr nicht zu schaffen. Allein im ersten Quartal war vorläufigen Zahlen zufolge der Umsatz um 70 Prozent auf 65 Millionen Euro eingebrochen. Als Hoffnungszeichen wertete Ammer, dass sich das Geschäft nach einem äußerst schwachen Beginn in den ersten beiden Monaten im März belebt habe. Keine Angaben machte der Conergy-Chef dazu, ob sich diese Entwicklung im April fortgesetzt hat.
Die Branche kämpft seit dem vierten Quartal 2008 mit einem rapiden Preisverfall. Ammer bezifferte die Abschläge auf derzeit bis zu 25 Prozent. Im Gesamtjahr hält er sogar in Einzelfällen Preisrückgänge von bis zu 50 Prozent für nicht ausgeschlossen. Dieser Preisverfall vollziehe sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette, sagte der Conergy-Chef. Allerdings sieht Ammer das nicht nur negativ: Das mache die Solarenergie wettbewerbsfähiger und werde die Nachfrage ankurbeln. Conergy mit seinem starken Endkundengeschäft gewinne dadurch mittel- und langfristig mehr Spielraum.
KURSFEUERWERK
An der Börse ging es für die Aktie der TecDAX -Gesellschaft am Mittwoch steil nach oben. Am frühen Nachmittag lag die Aktie gut 27 Prozent im Plus bei 84 Cent. Börsianer sprachen von einer Reaktion auf den jüngsten Kurseinbruch - nach der Zahlenvorlage in der vergangenen Woche hatte die Aktie bis zu 60 Prozent an Wert verloren. Zudem zeigte sich ein Händler erleichtert, dass es "keine weiteren Horrornachrichten" gab.
Von großer Bedeutung für die Zukunft von Conergy ist, ob es dem Unternehmen gelingt, die Einkaufspreise zu senken. Sollte das nicht gelingen, ergeben sich laut Geschäftsbericht "erhebliche Risiken" für die geplante Margenerhöhung. Um einen langfristigen Vertrag mit dem US-Waferhersteller MEMC aufzulösen, hat das Unternehmen inzwischen Klage bei einem US-Gericht eingereicht. Die in dem Kontrakt vereinbarten Lieferpreise liegen nach Unternehmensangaben deutlich über den aktuellen Marktpreisen. Als Grundlage für die Klage sieht Conergy "eine Reihe unwirksamer, insbesondere wettbewerbswidriger Klauseln". Laut Ammer könne der Rechtsstreit mehrere Jahre dauern. Weitere Details wollte er nicht nennen.
TIEFROTE ZAHLEN
2008 war die Gesellschaft, die im Herbst 2007 nur knapp an der Pleite vorbeischrammte, trotz der eingeleiteten Umstrukturierung noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand ein Verlust von 307 Millionen Euro (2007: minus 248 Mio Euro). Ammer begründete dies mit den umfangreichen Aufräumarbeiten sowie den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise. Viele der Belastungen seien Einmaleffekte gewesen, die nicht noch einmal auftreten würden.
Nach Aussagen von Finanzchef Jörg Spiekerkötter ist das Unternehmen bis 2011 durchfinanziert. Diese Berechnung sieht allerdings ein Umsatzwachstum in den kommenden beiden Jahren vor, wie der Finanzexperte erklärte. Das Unternehmen hatte sich im vergangenen Jahr über eine Kapitalerhöhung knapp 400 Millionen Euro frisches Geld besorgt und damit eine teure Brückenfinanzierung von 240 Millionen Euro abgelöst. Die Nettoverschuldung sank im vergangenen Jahr um knapp 30 Prozent auf 289,5 Millionen Euro. Allerdings steht laut Geschäftsbericht bis 2011 ein Kredit von 600 Millionen Euro zur Refinanzierung an. An dem 2008 wegen der Finanzkrise gescheiterte Teilverkauf der Modulfabrik in Frankfurt/Oder hält das Unternehmen fest. Derzeit gebe es aber keine Gespräche mit Investoren./nl/gr/tw
ISIN DE0006040025
AXC0195 2009-04-29/14:55 |