Noch immer stehen der Businessplan und ein Inves-tor für Qimonda aus. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Werk im Dresdner Norden am 1. April geschlossen wird. Landtagspräsident Erich Iltgen (CDU) berief zum Thema für Donnerstag den Landtag auf Wunsch von Grünen und Linken zu einer Sondersitzung ein.
Dresden - Einziger Tagesordnungspunkt der Landtags-Krisensitzung ist der Antrag der Linken und Grünen: „Fortbestand des Chipherstellers Qimonda am IT-Standort in Dresden sichern!“ Um 11 Uhr beginnt die Sitzung, offenbar gibt Wirtschaftsminis-ter Thomas Jurk (SPD) eine Erklärung ab. Ob auch MP Stanislaw Tillich (CDU) sprechen wird, entscheidet sich heute während der Kabinettssitzung.
Ein möglicher Investor, der aber nicht die Mehrheit, sondern nur maximal 49,9 Prozent übernehmen möchte, ist das chinesische Staatsunternehmen Inspur aus Shandong (Morgenpost berichtete). Die entsprechenden Gespräche mit Insolvenzverwalter Michael Jaffé seien „weit gediehen“ und „sehr konkret“. Allerdings sollten dann Portugal 14, Sachsen 23 und die Gläubiger 15 Prozent übernehmen. Für Sachsen hieße dies 200 Millionen Euro.
Eine Staatsbeteiligung Sachsens käme allerdings nur infrage, wenn der Businessplan steht und Inspur tatsächlich investiert. Minister Jurk sieht bereits ein Umdenken beim Koalitionspartner CDU, einem Einstieg zuzustimmen. In der Staatskanzlei will man davon offiziell nichts wissen.
Sollte Sachsen tatsächlich Anteile an Qimonda übernehmen, ist allerdings eine Beteiligung von 23 Prozent unwahrscheinlich. „Dann kämen 25,1 Prozent infrage, damit wir später per Sperrminorität ein Abwandern nach China verhindern können“, so ein Insider.
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Also gibt es heute doch eine Kabinettssitzung. |