Märkte gehen behauptet ins Wochenende
Die US-Märkte konnten am Freitagabend mit behaupteten Notierungen aus dem Handel gehen. Nachdem gemischte Arbeitsmarktdaten zu einer leicht positiven Eröffnung geführt hatten, pendelte die Börse im Handelsverlauf um ihr Vortagesniveau. Die Arbeitslosenquote fiel zwar stärker als prognostiziert, jedoch nahm die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft weit geringer zu als erwartet. Zudem stiegen die durchschnittlichen Stundenlöhne überraschend stärker, was der Inflations- und Zinsangst neuen Auftrieb geben könnte. Von Unternehmensseite herrscht zum Wochenschluss eine dünne Nachrichtenlage.
Tagessieger waren die Aktien des Elektronikkonzern Sanmina, die zum Wochenschluss fast 21 Prozent zulegen konnten. Zuvor hatte der Konzern die Erwartungen des Marktes für das dritte Quartal schlagen können. Ebenfalls ein Quartalsergebnis über den Prognosen der Analysten präsentierte der Bekleidungshersteller Polo Ralph Lauren. Die Aktien reagierten an der NYSE mit einem Kursplus von über 5 Prozent. Freundlich tendierten auch die Anteilsscheine des Mischkonzerns Honeywell, nachdem das Board of Directors ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm ankündigte. Die Aktien von Oracle konnten nach dem vorzeitigen Rückzug von CFO Maffei rund 3 Prozent zulegen. Die Airline-Aktie standen nach den heutigen Verkehrzahlen ebenfalls im Fokus.
Der Dow Jones Industrial Average schloss zum Wochenschluss mit einem Plus von 0,08 Prozent bei 10.530,76 Zählern. Der NASDAQ Composite ging mit einem Plus von 0,43 Prozent auf 2.169,43 Punkte aus dem Handel.
Der Software-Konzern Oracle Corp. (ISIN US68389X1054/ WKN 871460) gab gestern bekannt, dass sein CFO Greg Maffei nach einer nur viermonatigen Amtszeit seinen Rücktritt angekündigt hat. Hintergrund sind Differenzen mit Top-Managern im Konzern. Die Nachfolge von Maffei (45), der zu einem anderen Unternehmen wechselt, wird am 15. November Co-President Safra Catz antreten. Catz wird dann bereits der vierte CFO von Oracle in den letzten zwei Jahren sein. Maffei, einer der drei Co-Presidents bei Oracle, wurde am 24. Juni Nachfolger von Harry You, der Oracle nach neun Monaten verlassen hatte, um CEO bei der BearingPoint Inc. (ISIN US0740021060/ WKN 938779) zu werden. Vor You fungierte Jeff Henley 13 Jahre lang als CFO des Oracle-Konzerns. Safra Catz war interimsweise bereits dreieinhalb Monate als CFO tätig, bevor You eingestellt wurde.
Das Board of Directors des Mischkonzerns Honeywell International Inc. (ISIN US4385161066/ WKN 870153) hat ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm beschlossen. Wie aus einer heute veröffentlichten Pressemitteilung hervorgeht, ist der Konzern zum Rückkauf eigener Aktien im Gesamtwert von bis zu 3 Mrd. Dollar berechtigt. Der Rückkauf hängt dabei von den jeweiligen Marktbedingungen ab und soll aus dem operativen Cash Flow finanziert werden. Wie Honeywell weiter bekannt gab, hat der Konzern seit dem vierten Quartal 2003 insgesamt 42 Millionen eigene Aktien im Gesamtwert von 1,5 Mrd. Dollar erworben.
Der Bekleidungshersteller Polo Ralph Lauren Corp. (ISIN US7315721032/ WKN 907113) verbuchte im zweiten Quartal aufgrund höherer Margen einen deutlichen Gewinnanstieg. Wie der Modekonzern heute bekannt gab, lag der Nettogewinn im Berichtszeitraum bei 104,2 Mio. Dollar bzw. 97 Cents je Aktie, nach 79,3 Mio. Dollar bzw. 77 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Vorfeld lediglich ein EPS von 90 Cents erwartet. Der Konzernumsatz kletterte von 895,6 Mio. Dollar auf 1,03 Mrd. Dollar, was einem Plus von 15 Prozent entspricht. Analysten hatten zuvor einen Erlös von 970 Mio. Dollar erwartet. Für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern seine Ergebnisprognose von 2,85 bis 2,92 Dollar je Aktie, während Analysten für das laufende Fiskaljahr ein EPS von 2,94 Dollar sowie einen Umsatz von 3,58 Mrd. Dollar erwarten.
Der Elektronikkonzern Sanmina-SCI Corp. (ISIN US8009071072/ WKN 886288) veröffentlichte die Zahlen für das vierte Quartal seines Geschäftsjahres. Wie der Konzern gestern nach Börsenschluss bekannt gab, lag der Gewinn im Berichtsquartal bei 15,1 Mio. Dollar bzw. 3 Cents je Aktie, nach einem Gewinn von 5,3 Mio. Dollar im Vorjahresquartal. Exklusive Sondereffekte lag das EPS bei 6 Cents. Analysten hatten auf dieser Basis einen Gewinn von 5 Cents je Aktie erwartet. Der Konzernumsatz verschlechterte sich von 3,3 Mrd. Dollar auf 2,765 Mrd. Dollar, was aber oberhalb der Analystenerwartung von 2,7 Mrd. Dollar lag. Für das laufende Quartal gehen Marktbeobachter von einem EPS von 7 Cents sowie einem Umsatz von 2,92 Mrd. Dollar aus.
Der IT-Dienstleister Computer Sciences Corp. (CSC) (ISIN US2053631048/ WKN 855862) gab gestern nach Börsenschluss die Ergebnisse für das letzte Quartal bekannt. Der Nettogewinn belief sich den Angaben zufolge auf 99,5 Mio. Dollar bzw. 53 Cents pro Aktie im Vergleich zu 130,5 Mio. Dollar bzw. 68 Cents pro Aktie im Vorjahr. Exklusive Sondereffekte lag das EPS bei 71 Cents. Analysten hatten einen Gewinn von 68 Cents pro Aktie erwartet. Der Umsatz erreichte im Berichtszeitraum 3,57 Mrd. Dollar, Analysten waren im Vorfeld von Erlösen in Höhe von 3,63 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal
bnis ein einmaliger Ertrag in Höhe von 54 Cents pro Aktie enthalten. Analysten hatten im Vorfeld einen Gewinn von 8,01 Dollar je Aktie sowie einen Umsatz von 888,7 Mio. Dollar erwartet. Für das laufende Quartal rechnen sie mit einem EPS von 10,12 Dollar bei Erlösen von 965,7 Mio. Dollar. Die US Airways Group Inc. (UAG) (ISIN US90341W1080 / WKN A0HFWK) teilte am Freitag die Verkehrszahlen für den Monat Oktober mit. Demnach musste die Fluggesellschaft im Berichtszeitraum einen Rückgang der Passagierzahlen von 8,2 Prozent auf 5,21 Milliarden so genannte "passenger miles" melden, nach 5,67 Milliarden "passenger miles" im Vorjahreszeitraum. Der Nutzladefaktor reduzierte sich um 1,5 Prozentpunkte auf 74,9 Prozent. Die angebotene Kapazität ging im Oktober um 7 Prozent auf 6,95 Milliarden Sitzmeilen zurück. Die US Airways hatte im Oktober nach dem Zusammenschluss mit der America West Holdings Corp. den Gläubigerschutz verlassen, nachdem sie unter diesem über einem Jahr operiert hatte.
Gruß Moya |