Warum sollten die Gläubiger ein Angebot machen? Das ist total sinnlos, da das FK das EK übersteigt.
Zu deinen Argumenten.
1. Die Zinszahlungen gehen nicht verloren! Der Kredit läuft im Sommer aus, danach kann aus einem Erlös das Geld neu vergeben werden. Bei Risikokapital ist der Zinssatz deutlich höher als die 10% die man jetzt erhält. Es wäre wirtschaftlich Unfug zu dem Zinssatz zu verlängern.
2. Die Verlustvorträge sind völlig irrelevant für die Gläubiger! Gläubiger erhalten Zinszahlungen aus den bereitgestellten Kapital, und zwar völlig unabhängig von Gewinnen oder Verlusten. Bei einem kompletten Eigentümerwechsel geht der Verlustvortrag ohnehin verloren. Somit ist es als "Kauf-Masse" auch ungeeignet. Nur bei Teilverkauf oder massiven stillen Reserven kann man hier was geltend machen. Beides ist nicht der Fall!
Der Verlustvortrag hilft nur den aktuellen Aktionären bzw. dem Unternehmen selbst bei Weiterbetrieb in aktueller Form. Für Gläubiger spielt er keine Rolle und bei kompletter Besitzübertragung ebenfalls nicht.
Fazit: Es gibt keinen nachvollziehbarem Grund, warum Gläubiger ein Angebot machen sollten. Da wird nicht 1Cent angeboten, weil es (sorry!) totaler Schwachsinn wäre... Die 20/80 Fairness opinion war praktisch ein Geschenk. Hätte man zwingend annehmen müssen, denn das war etwas worauf man als Aktionär schon kein Anspruch hatte. Nun erfolgt eben der Totalverlust.
|