Michael Schröder
Die Infineon-Aktie steht auch nach Weihnachten weiter im Blickpunkt. Nachdem der Münchener Chipkonzern in der vergangene Woche seine Prognose für das laufende Quartal heraufgesetzt hat, haben auch die Analysten ihre Prognosen angepasst. Eine Bestandsaufnahme.
Zwei Tage vor Heiligabend machte Infineon seinen Aktionären ein vorweihnachtliches Geschenk. Der Münchener Chipkonzern hat seine Prognose für das laufende Quartal heraufgesetzt, rechnet nun mit mehr Umsatz und mehr Gewinn. Zahlreiche Analysten äußerten sich im Anschluss zu den neuen Prognosen.
Top Pick kaufen
Die Unicredit stuft die Aktie als den "Top Pick" unter den europäischen Chiptiteln ein und hat die Einstufung "Buy" mit einem Kursziel von 4,10 Euro belassen. Die von dem Chiphersteller erhöhte Umsatzprognose werde die Konsensprognosen steigen lassen, schreibt Analyst Guenther Hollfelder in einer entsprechenden Studie. Das Euro/Dollar-Wechselkursverhältnis sehe wieder deutlich vorteilhafter für Infineon aus, so der Experte weiter. Die Margenprognose von acht Prozent für 2011 sei erreichbar.
Kursziel angehoben
Im Hause Independent Research wird die Messlatte sogar noch etwas höher gelegt. Die Analysten haben das Kursziel von 3,50 auf 4,40 Euro angehoben, die Einstufung aber auf "Halten" belassen. Die Prognoseanhebung des Chipherstellers komme angesichts der zuletzt positiven Gesamtmarktprognosen nicht völlig überraschend, erklärt Analyst Jens Hasselmeier.
Infineon holt auf
Die Strategen der Deutschen Bank heben hervor, dass der Markt über den Ausblick von Infineon im November enttäuscht war, da er verglichen mit der Konkurrenz relativ konservativ ausgefallen sei. Die neuen Prognosen deuteten darauf hin, dass Infineon nun aufhole. Sie sehen die Aktie bei 3,80 Euro fair bewertet.
Weiter Halten
Auch die LBBW hält an der Halten-Empfehlung (Kursziel: 3,70 Euro) unverändert fest. Der neue Ausblick liege um einiges über den aktuellen Konsenserwartungen, schreibt Analyst Michael Busse. Allerdings geht er davon aus, dass der Markt insgeheim doch mit einem höheren Umsatz- und Margenniveau gerechnet habe.

Aktie überbewertet
Die Experten von Merck Finck haben die Einstufung sogar auf "Sell" belassen. Die von dem Chiphersteller erhöhte Umsatzprognose sei im Kurs bereits enthalten, meint Analyst Theo Kitz. Im Branchenvergleich sei die Aktie überbewertet.
Fazit bleibt
Das charttechnisch bullishe Bild wird nun gestützt von positiven fundamentalen Aussichten. DER AKTIONÄR hält zunächst am Kurzfristziel fest. Dieses liegt auf dem Niveau des Jahreshochs bei 4,09 Euro.