Fully: "Der Safety And Soundness Act, das zugrundeliegende Gesetz für die Kapitalanforderungen, sieht ein Minimum-Kapital von 2,5% der total assets vor, welche bei Fannie 4,4 Billionen Dollar sind. Das sind 110 Milliarden Dollar. Die gesetzliche Kapitallücke beträgt also 30 Milliarden Dollar, da Fannie bereits 80 Milliarden angespart hat."
Leider falsch, Fully (Beweis unten). Wir sollten uns auch nicht nur die Kapitalerfordernisse von Fannie Mae ansehen (wie du oben), sondern die von Fannie und Freddie (FnF) zusammen - wie ich es im Thread bislang auch immer getan hatte.
Die Bilanzsumme von FnF liegt zurzeit bei 8 Billionen Dollar. Weiterhin liegen die Kapitalerfordernisse nach dem aktuellen Stand (4. Briefvereinbarung vom Jan. 2021), bei 3% der Bilanzsumme (im Screenshot aus der 4. BV unten grün unterstrichen). Und 3% von 8 Billionen sind nach Adam Riese 240 Mrd. $.
Zu den Kapitalerfordernissen:
Ich hatte dir bereits in früheren Postings mitgeteilt, dass CET1 mit der 4. Briefvereinbarung vom Jan. 2021 eingeführt wurde (unten rot unterstrichen). Du musst dich daher wohl oder übel mit dem Begriff CET1 anfreunden. Natürlich kommt CET1 im HERA-Gesetz (formuliert in 2007) noch nicht vor, weil der Begriff eben erst durch Basel III in 2014 definiert wurde. Die 4. BV diente dazu, die PSPA-Vereinbarung aus 2008 unter Berücksichtigung von CET1 auf den aktuellen Stand zu bringen.
CET1 steht aktuell bei -100 Mrd. Das Mindestkapital für die Freilassung ist 240 Mrd. $ (3% der Bilanzsumme von 8 Billionen $.)
Die von dir genannten 2,5% sind lediglich der gesetzliche Mindestwert aus dem (inzwischen veralteten) Safety and Soundness Act von 1992.
Dass dieses Gesetz aus 1992 inzwischen veraltet ist, kannst du sogar in diesem Fannie Mae Dokument aus dem Jahr 2020 selber nachlesen:
www.fhfa.gov/sites/default/files/2024-05/...e-CRT_2252022.pdf
(übersetzt mit deepL, editiert)
Der Housing and Economic Recovery Act (HERA) von 2008 änderte den ...Financial Safety and Soundness Act von 1992, um die Federal Housing Finance Agency (FHFA) zu verpflichten, per Verordnung risikobasierte Kapitalanforderungen für Fannie Mae und Freddie Mac (die Unternehmen) festzulegen, um zu gewährleisten, dass jedes Unternehmen sicher und solide arbeitet und ausreichend Kapital und Rücklagen vorhält, um die Risiken zu tragen, die sich aus dem Betrieb und der Verwaltung der Unternehmen ergeben. Am 17. Dezember 2020 veröffentlichte die FHFA eine endgültige Regelung zur Einführung des Enterprise Regulatory Capital Framework (ERCF).
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Maßgeblich für die Freilassung ist seit 2021 (4. BV) das Common Equity Tier 1 (CET1).
Wie du den den 10k-Unterlagen von Fannie und Freddie entnehmen kannst, liegt CET zurzeit bei -100 Mrd. $. Zwischen dem Ist-Wert von CET1 und dem Soll-Wert (240 Mrd.$ = 3% der Bilanzsumme) klafft somit eine KAPITALLÜCKE von 340 Mrd. $.
Deine Anmerkung in #44875 ist daher unzutreffend. Du hast dort geschrieben:
"Es ist zwar richtig, dass HERA das Beenden der Conservatorships an Bedingungen knüpft. Diese sind aber allesamt erfüllt."
Erkläre bitte den Mitforisten und mir bitte, wie die Bedingungen für die Freilassung "allesamt erfüllt" sein sollen, wenn immer noch eine Kapitallücke von 340 Mrd.$ klafft.
Selbst bei Löschung der SPS (sehr unwahrscheinlich nach Scotus, und angeblich laut Calabria auch "illegal") würde immer noch eine Kapitallücke von 150 Mrd. $ klaffen, und darin sind die Ansprüche der JPS-Halter (die JPS stehen mit 33 Mrd.$ in der Bilanz) noch gar nicht enthalten.
In #44881 schreibst du nun: "Deine Auszüge beziehen sich auf die regulatorischen Kapitalanforderungen. Diese wurden von der FHFA eingeführt und können jederzeit von der FHFA im Alleingang wieder geändert werden."
Entscheidend für die Freilassung sind die aktuellen Vorgaben für das aufsichtsrechtliche (engl. regulatory) Kapital. Und wie du im Screenshot der 4. BV (unten, rot unterstrichen) entnehmen kannst, ist nummehr CET1 die maßgebliche Größe.
Deshalb stimmt auch dein nun nochmals wiederholter Satz nicht:
"Fannie braucht rund 30 Milliarden Dollar, um das gesetzliche Mindestkapital zu erreichen. Deine Ausführungen ändern daran nichts."
Tatsächlich brauchen Fannie und Freddie ca. 340 Mrd. $ für eine Freilassung zum jetzigen Zeitpunkt. Der Wert für Fannie allein dürfte bei schätzungsweise 190 Mrd.$ liegen, nicht bei den von dir genannten 30 Mrd.$.
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