Schau Dir mal die Diskussion im Parallelforum auf WO an, dort wurde schon diskutiert, dass es auf der HV eine 75%-Mehrheit braucht, daher könnten Kontron-Aktionäre mit lediglich ca. 10% die Maßnahme ablehnen und S&T überstimmen. Und das Resultat einer Ablehnung wäre mit Sicherheit nicht die Insolvenz von Kontron, sondern lediglich, dass eine neue HV einberufen werden würde, in welcher S&T dann bessere Konditionen bieten müsste. Das alles würde nur immens teuer, daher wäre es nicht in meinem Interesse als S&T-Aktionär, hier das Risiko einzugehen, ein paar Euro zu sparen, in der Hoffnung, die Kontron-Aktionäre zu benachteiligen, ohne dass diese sich wehren. Das ist doch bereits jetzt absehbar, dass sich die Kontron-Aktionäre mit allen Mitteln zur Wehr setzen werden, wenn sie nicht auch die 3,60 Euro kriegen sollen (oder ein entsprechendes wertgleiches Umtauschangebot), welche den Großaktionären gezahlt wurden. Wer etwas anderes vermutet, ist einfach naiv. Und es ist ja auch ganz einfach für die Kontron-Aktionäre, sich zu wehren. Sie können ganz einfach gegen die Verschmelzung stimmen. Wenn das mehr als 10% machen, wird das nichts mit einer schnellen Verschmelzung und alle hätten den Schaden.
Selbst wenn S&T die 75%-Mehrheit schaffen würde, könnte es trotzdem ein "für S&T günstiges Barabfindungsangebot" nicht geben, weil das nach meiner Kenntnis dann sowieso von Aktionärsschutzvereinigungen und Fonds alles gerichtlich geprüft werden kann und wir uns dann nur in endlosen und teuren Gerichtsverfahren verzetteln, wo nur irgendwelche Gutachter/Anwälte massig Geld verdienen und wir S&T-Aktionäre im Ergebnis die ganze Zeche zahlen.
Ich glaube daher einfach, dass das im Ergebnis deutlich teurer werden kann, wenn wir versuchen, die Kontron-Aktionäre über den Tisch zu ziehen. Eine schnelle Integration kann nur dann funktionieren, wenn alle zufrieden sind und am gleichen Strang ziehen. Und Zufriedenheit aller zahlt sich dann im Endeffekt meist doppelt und dreifach aus, auch wenn es erstmal ein paar Euro mehr kostet.
Übrigens, die Kontron-Aktionäre, die weder die Abfindung noch das Umtauschangebot annehmen, würden sicher nicht Aktionäre einer geschäftslosen Hülle. So einfach geht das leider nicht. Wäre zu schön, wenn das so ginge, dass im Rahmen der Verschmelzung nur die Aktionäre, nicht aber auch gleichzeitig der ganze Kontron-Geschäftsbetrieb übergehen würde.
Du merkst also sicher auch, dass die "Erklärungen" von Klei, so schön sie auf den ersten Blick für uns S&T-Aktionäre klingen mögen, in der Praxis leider an wesentlichen Punkten haken.
Ich bin ein Vertreter von "Leben und leben lassen". Und da sollte es sicher ein für alle Seiten fairer Kompromiss sein, wenn S&T auch den Kontron-Aktionären den gleichen Preis von 3,60 Euro zahlt (oder wertmäßig im Rahmen des Umtauschangebots anbietet), der voraussichtlich in ausgiebigen Verhandlungen mit den Großaktionären als fair ausgehandelt wurde. Damit könnte ich als S&T-Aktionär gut leben und bin wie bereits in meinem letzten Post der Meinung, dass sich damit dann wirklich kein Kontron-Aktionär mehr ernsthaft beschweren kann, weil die an die Großaktionäre gezahlten 3,60 Euro ja auch ein ziemlich guter Markttest sind, welcher Wert dem Unternehmen in einer Großtransaktion zugebilligt wird. |