Gazprom entwickelt CO2-freies Produktionsverfahren für Wasserstoff Stand: 00:05 Uhr Daniel Wetzel Von Daniel Wetzel Wirtschaftsredakteur ARCHIV - 27.08.2019, Baden-Württemberg, Rust: Das Logo des russischen Energielieferanten "Gazprom" steht im Europa-Park in einem Wasserbecken. Die abschließenden Gespräche zwischen dem russischen Staatskonzern Gazprom und dem ukrainischen Energieversorger Naftogaz gingen in Wien weiter. Gazprom zahlt etwa eine Summe von 2,9 Milliarden US-Dollar (2,61 Mrd Euro) an Naftogaz. (zu dpa «Russland und Ukraine arbeiten immer noch an Gastransitvertrag») Foto: Patrick Seeger/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Verwendung weltweitARCHIV - 27.08.2019, Baden-Württemberg, Rust: Das Logo des russischen Energielieferanten "Gazprom" steht im Europa-Park in einem Wasserbecken. Die abschließenden Gespräche zwischen dem russischen Staatskonzern Gazprom und dem ukrainischen Energieversorger Naftogaz gingen in Wien weiter. Gazprom zahlt etwa eine Summe von 2,9 Milliarden US-Dollar (2,61 Mrd Euro) an Naftogaz. (zu dpa «Russland und Ukraine arbeiten immer noch an Gastransitvertrag») Foto: Patrick Seeger/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Verwendung weltweit In den Laboren in Tomsk forscht Gazprom an der Methan-Pyrolyse Quelle: picture alliance/dpa Der Energiekonzern Gazprom arbeitet daran, fossiles Erdgas in klimaneutralen Wasserstoff umzuwandeln. Das Verfahren benötigt nur einen Bruchteil der Energie, die im bislang üblichen Elektrolyse-Verfahren zur Wasserstoff-Produktion nötig ist. 75
Anzeige
Der russische Energiekonzern Gazprom entwickelt nach Informationen von WELT AM SONNTAG in seinen Forschungslaboren in Tomsk eine Technologie zur Umwandlung von fossilem Erdgas in klimaneutralen Wasserstoff. Bei der sogenannten Methan-Pyrolyse wird Erdgas durch Hitze in seine Bestandteile Wasserstoff und Kohlenstoff zerlegt. Das Verfahren benötigt nur einen Bruchteil der Energie, die in dem bislang üblichen Elektrolyseverfahren zur Wasserstoffproduktion nötig ist.
Im Unterschied zur Wasserstoffproduktion durch Dampfreformierung von Erdgas, wie sie in der Industrie ebenfalls eingesetzt wird, fällt bei der Pyrolyse kein Treibhausgas CO2 an. Perspektivisch ergibt sich für Gazprom damit die technologische Option, seinen für den europäischen Markt bestimmten Erdgaslieferungen wachsende Mengen Wasserstoff beizumischen, um so die Klimabilanz des Energieträgers weiter zu verbessern. Das Nebenprodukt Kohlenstoff soll als Grundstoff für verschiedene Industrieprozesse und Konsumgüter verwertet werden.
LESEN SIE AUCH LOS ANGELES, CA - NOVEMBER 20: The Toyota Mirai Hydrogen fuel cell electric vehicle is shown at AutoMobility LA on November 20, 2019 in Los Angeles, California. The four-day press and trade event precedes the Los Angeles Auto Show, which runs November 22 through December 1. David McNew/Getty Images/AFP == FOR NEWSPAPERS, INTERNET, TELCOS & TELEVISION USE ONLY== TOYOTA MIRAI Für 30.000 Euro so wird das bezahlbare Wasserstoffauto Realität In Deutschland will der Energiekonzern Wintershall Dea gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ebenfalls die Möglichkeit einer Pyrolyse in industriellem Maßstab untersuchen. Es gibt weltweit große Mengen Erdgas, und es gibt die Möglichkeit, dieses Erdgas klimaneutral nutzbar zu machen, sagte Thomas Wetzel vom KIT-Institut für Verfahrenstechnik. |