Neben der Laufzeitverlängerung der Motoren mussten auch andere technische Details verbessert werden, was jetzt erreicht sei. Daher werde jetzt eine erneute Käufersuche gestartet, mit Unterstützung der weltweit operierenden Beratungsgesellschaft KPMG und deren Spezialkompetenz im Luftfahrtsektor.
2008 hatte nur der US-Rüstungskonzern General Atomics offiziell Interesse an einem Einstieg angemeldet. Thielert ist ein wichtiger Lieferant für Motoren für unbemannte US-Aufklärungs- und Kampfdrohnen. Wie es heißt, sei General Atomics an einer sicheren, langfristigen Lösung für Thielert interessiert, müsse aber selbst nicht als Käufer auftreten. Der Marktführer im Bereich Kleinflugzeuge, das US-Unternehmen Cessna, hatte 2008 kein Interesse gezeigt.
Zum angestrebten Kaufpreis äußerte Kübler sich nicht. "Mit Sicherheit ist das Unternehmen jetzt mehr wert als vor zwei Jahren. Wir sind optimistisch, dass wir einen optimalen Preis erzielen werden", sagte er. Nach unbestätigten Brancheninformationen lag die Forderung 2008 bei rund 80 Mio. Euro.
Weltweit sind über 3000 Thielert-Motoren im Einsatz. Damit ist es der weltweit mit Abstand meistgeflogene Dieselflugzeugmotor. Dem renommierten Triebwerkexperten Günter Kappler gelang es seit der Insolvenz, die Zuverlässigkeit der Motoren deutlich zu verbessern. Details zum Ergebnis werden nicht genannt. Der Umsatz lag 2009 im mittleren zweistelligen Millionenbereich, mit schwarzen Zahlen sowohl operativ (Ebitda) als auch beim Jahresüberschuss, hieß es. In diesem Jahr werden ein etwa gleichbleibender Umsatz und eine weitere Ergebnisverbesserung erwartet.
Insolvenzverwalter Kübler erwartet, dass sich weltweit Thielerts Dieseltechnik durchsetzen wird. Neben den Kunden im Zivilbereich hat die Firma ein bedeutendes Militärgeschäft. "Wir haben eine gesunde Kundenstruktur mit mehreren Einnahmesäulen", sagte Kübler. In Fachkreisen bekannt ist, dass die Motoren in der Militärsparte in einige General-Atomics-US-Drohnen sowie der jüngst vorgestellten Aufklärungsdrohne Anka des türkischen Herstellers TAI eingebaut werden. Zudem sollen Thielert-Motoren auch Luftschiffe des US-Rüstungskonzerns
Northrop Grumman antreiben