2. Teil: Zweifelhafte Geschäfte mit Pennystocks Nicht minder dubios erscheint der Fall der Thielert AG. Der KfZ-Mechaniker Frank Thielert hatte sparsame Dieselmotoren für Kleinflugzeuge entwickelt - seinem Unternehmen ging es scheinbar prächtig. Doch Anfang Oktober 2006 berichtete die SdK über eine anonyme Strafanzeige gegen Thielert, die der Gemeinschaft zugegangen sei. Darin gehe es um Urkunden- und Bilanzfälschung. Die Vorwürfe bewerte die Gemeinschaft als "schlüssig und begründet". Nach dieser Warnung sackte der Börsenkurs ab. Später meldete Thielert sogar Insolvenz an. Tatsächlich wurden anschließend mehrere Bilanzen des Unternehmens gerichtlich für nichtig erklärt. Warum in diesem Fall nun offenbar trotzdem weiter ermittelt wird, dazu sagt die SdK nichts. Die Vorwürfe gegen die Bilanzen hätten "offensichtlich gestimmt", erklärte Labryga am Freitag nur. Die Staatsanwaltschaft München wollte zu den Unternehmen, die im Mittelpunkt der umfangreichen Ermittlungen stehen, keine Angaben machen. Im Wesentlichen gehe es bei den Untersuchungen um Kursmanipulationen mit fast wertlosen Aktien, hieß es lediglich - sogenannten Pennystocks. Deren Kurse werden oft durch gezielt gestreute positive Nachrichten nach oben getrieben und dann in der Regel von den Absendern der vermeintlich guten Neuigkeiten zum besseren Kurs verkauft. Teilweise seien auch Aktien, die keine Pennystocks sind, durch negative Nachrichten in die Verlustzone gebracht und daraus Geschäfte gemacht worden, hieß es von Seiten der Staatsanwaltschaft. Die Ermittler wollen aber keine Angaben machen, ob mit Blick auf die SdK nur gegen Straub oder auch gegen andere, noch amtierende Führungspersonen Untersuchungen laufen. Labryga sagte, es gehe um "die gleichen Beschuldigten" wie schon 2008. Damals hatte etwa das "Handelsblatt" berichtet, auch andere Funktionäre hätten sich privat an mindestens zwei spekulativen Börsendeals versucht - unter anderem mit Pennystocks, vor denen die SdK gewarnt hatte. Sprecher Labryga dagegen sagte, mit diesen Ermittlungen habe die Organisation nichts zu tun. Im Gegenteil: Die SdK bekämpfe derartige Marktmanipulationen und begrüße die Ermittlungen ausdrücklich. Quelle 24.09.2010 Das bedeutet nicht, dass es irgendwas an Thielert zu mäkeln gibt, dafür aber am Handel mit Pennystocks. Und wenn der Name Thielert hier schon fält... |