FJH-Aktienkurs arbeitet weiter an einer großen Bodenbildung
17. Juli 2007
Nach schwierigen und turbulenten Jahren befindet sich die FJH AG inzwischen eindeutig auf Turnaroundkurs. Doch an der Börse hat dieser Wandel vom Pleitekandidaten zum Hoffnungswert noch nicht so richtig auf die Notierung durchgeschlagen. Die Aktie wird derzeit sogar unter dem vor zwei Jahren gültigen Niveau gehandelt.
Insgesamt kristallisiert sich im Chart aber eine nachhaltige Bodenbildung heraus. Bestätigt sich der geschäftliche Aufschwung auch mittelfristig, könnte dies das Fundament für einen deutlichen Kursaufschwung bilden.
Ermutigende Quartalszahlen
Die jüngsten Meldungen, die von dem europaweit tätigen Anbieter von Software und Beratung für Versicherungen und andere Finanzdienstleister gekommen sind, waren jedoch vergleichsweise ermutigend. Dem Unternehmen, das mit seinen Softwarelösungen Versicherer, Finanzdienstleister und Versorgungsträger bei der Konzeption, Umsetzung und Verwaltung ihrer Produkte unterstützt, hat dem ungeprüften Abschluss für das erste Quartal 2007 zufolge den Umsatz im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres um 16 Prozent auf 14,7 Millionen Euro gesteigert.
Begünstigt durch das Umsatzwachstum und die angepasste Kostenbasis erreichte die FJH Gruppe außerdem wieder ein positives Ergebnis. Im Berichtszeitraum bestätigten sowohl das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) mit plus 1,4 Millionen Euro, als auch das Ergebnis nach Steuern mit plus einer Million Euro das wieder hergestellte Ertragspotential, wie es in einer Pflichtmitteilung hieß. Dieses drückt sich vor allem im annualisierten Umsatz pro Mitarbeiter aus, der 124.000 Euro nach 107.000 Euro im Vorjahresquartal erreichte. Im ersten Quartal des Vorjahres waren das Ebit mit minus 0,4 Millionen Euro und das Nachsteuerergebnis mit minus 0,6 Millionen Euro noch negativ.
Zudem ist es gelungen, strategisch wichtige neue Kunden für die Hauptprodukte zu gewinnen. Der Auftragseingang entwickelte sich sehr erfreulich. Das alles lässt eine Zielerreichung im Gesamtjahr erwarten. Konkret hat der Vorstand für das Geschäftsjahr 2007 ein moderates Umsatzwachstum in den Bereich von 58 Millionen bis 62 Millionen Euro in Aussicht gestellt und eine Ebit-Marge zwischen acht und zehn Prozent.
Den weiteren Angaben zufolge soll beim Umsatz ab dem Jahr 2008 prozentual gesehen wieder mehr Gas gegeben werden. In diesem Rahmen soll die Ebit-Marge sich den Zielvorgaben zufolge verbessern. Sollte das gelingen, wäre das der beste Nährboden für einen Abschluss der charttechnischen Bodenbildung und mittelfristig steigende Kurse.
Analysten geben sich zuversichtlich
Einige Analysten, die sich mit dem Titel beschäftigen, trauen der Aktie gegenwärtig deutlich höhere Kurse zu. So veranschlagt die DZ Bank den fairen Wert auf 3,50 Euro, die HVB auf 3,90 Euro und SES Research auf 4,20 Euro. Sollte sich der Gewinn bis im Jahr 2008 tatsächlich auf 0,24 Euro je Aktie verbessern, wären Kurse in diesen Größenordnungen angesichts eines Kurs-Gewinn-Verhältnisses von unter zwölf auch zu rechtfertigen. Noch besser fällt der Bewertungsvergleich aus, wenn man die Schätzung von SES Research für das Jahr 2009 heranzieht. Dort wird für den Gewinn je Aktie nämlich 0,36 Euro prognostiziert, was gleichbedeutend mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter acht wäre.
Neue Impulse für die Aktie könnte es am 22. August bei der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal geben. Die Tatsache, dass sich zuletzt zwei Führungskräfte mit eigenen Aktien eindeckten, spricht dafür, dass bei diesem Anlass positive Nachrichten denkbar sind.
Gruß
uS |