... an der Börse wird nun mal die Zukunft gehandelt ... :p
Die Botschaft aus dem KKR/Silver Lake Deal war eine andere: Wenn eine KKR das 21-fache des aktuellen EBITDAs als Unternehmenswert für Körber Supply Chain ansetzt (entity value € 1500m, bei € 70m Ebitda, € 300m Sales und 1300 MA) - gehen sie m.E. nicht von einer 21-jährigen payback-period aus. Üblicherweise ist der Exit in 5-7 Jahren avisiert. Wenn Finanzinvestoren mit einer hurdle rate von 15% p.a. n. St. rechnen, kann man ungefähr approximieren, wieviel Ebitda sie in 5-7 Jahren einsacken müssen, damit sich die € 1,5b am Ende auch rechnen. Wenn die Ebitda-Rendite wiederum bekannt ist, kann man davon auf das geplante bzw. angepeilte Umsatzwachstum schließen... Das Gleiche auf den Silver Lake und noch andere deals der Branche angewendet, lässt Rückschlüsse darüber zu, wie Finanzinvestoren die Wachstumsaussichten einzelner Branchen/Sektoren für die nahe bis mittelfristige Zukunft einschätzen ...
Wenn Hermann nun mit dem Plan 2025 die CAGR von 12% auf 15% p.a. steigern möchte und das als großartiges skalierbares Wachstum und Erfolg des QBY-Geschäftsmodells verkaufen möchten, dann werden manche darüber lachen - andere werden das als Vollzug des Masterplanes 2013 feiern ! So, what? Ich habe mit Veröffentlichung des Wachstumsplanes 2020plus mich sehr kritisch zu diesen Zielen geäußert (zu ambitionslos, zu klein von Minimaus-Ausgangswert, etc)... irgendwo steht von mir auch geschrieben, das sie bei 1200 Leuten (Stand nach Plusnet-Deal) mindestens auf >€ 350m Umsatz mit entsprechender Ebitda-Marge kommen müssen, um ein höheres Kursniveau zu erreichen. Die Einschätzung damals war nicht ganz verkehrt.
Wo stehen sie jetzt ??? € 205m (e)Umsatz , (e)EBITDA 10% = € 20m für 2022 € ... bald wieder 1200 Leute ... quasi immer noch der Wachstumsplan 2020plus aber mit anderen Inhalten a) sind die 10% Rendite 2022 unter den gegebenen Umständen (Verkauf von margenstarkem aber wachstumsschwachen Geschäft; Erwerb von Minderheitsanteilen an Techfirmen bisher verlustreich - siehe at-equity-Beteiligungsergebnisse, Kauf Geschäft aus Insolvenzmasse (Restrukturierungsfall), Kauf von Kleinunternehmen (datac - € 6m Umsatz etc.) noch realistisch? b) Wenn in der Logistikbranche Ebitda-Renditen von > 20% drin sind, siehe z.B. Körber, ist der QBY-Vorstand dann mit 10% zufrieden ? c) wo sind die großartigen skalierten Digitalisierungserträge aus Corona-Pandemie? Hatte man die schon Mitte/Ende 2019 in den Wachstumsplan 2020plus eingearbeitet gehabt??? |