Gedanken über'n Crash sind für'n Arsch.
Wenn du taktische Asset Allokation in einem größeren Portfolio vornehmen willst, brauchst du einen verdammt guten Trigger. Wenn dein Bachgefühl (in dem Falle halt Angst) als Trigger gut genug ist, dann spricht nichts dagegen auf den Crash zu wetten. Mein Bachgefühl ist Mist (habe immer zu wenig Angst). Daher bin ich mit 80% des Porfolios immer (rebalanced) long. Die anderen 20% (die mit Hebel x 2 gehebelt sind) dürfen (wg. Hebel sogar müssen) taktisch allokiert werden in Abhängigkeit davon ob wir in Equities einen "Risk-On" oder einen "Risk-Off" Regime haben (wird monatlich ermittelt) und ob wir in den Vola-Futures einen "Risk-On" oder "Risk-Off" Regime haben (wird täglich ermittelt). Aus beiden Zuständen resultieren sich 4 Marktphasen (ich nenne die intern con / coff / bon / boff). Jeder Zustand erfordert eine andere (an die Risiko-Situation) angepasste Allokation. Es geht dann von "100% Investiert mir 2 x Hebel" bis im schlimmsten Fall "25% Short und 75% Cash" auf den Teil des Portfolios, der für taktische Allokierung reserviert ist. Hat gut funktioniert in der Corona-Krise.
Wichtig ist halt, sich nicht von einem Crash oder von den Gedanken daran treiben zu lassen, sondern einen Plan zu haben, bevor die Gedanken (oder soll man sagen Bedenken?) kommen. Denn dann ist es ohne hin zu spät, da man unvermeidlich immer tiefer in die jeweilige Erwartungshaltung rein schlittern wird. Aber irgendwann muss man halt aufhören, die Erwartungen für morgen zu haben. Es reicht, wenn man heute erst ein mal das richtige tut. Und das dann halt jeden Tag. Ob man an dem einen Tag dann gewinnt oder verliert hat man ohnehin nicht in der Hand. - |