Einleitung Ich war am Freitag auf der HV. Anwsend waren 50,5% der Stimmberechtigten Aktien, wovon Familie Hofreiter bzw. Beatrice Ams 30,3% (Hofreiter Sprach von einem drittel) gehören. Demnach waren nur ~20% der Stimmrechte ausgenommen der Hofreiter Familie anwesend und jede Abstimmung bis auf die entlastung von Beatrice Ams im AR eine sichere Sache für die Hofreiters, die bei den Abstimmungen (bis auf für die SE umwandlung) die einfache Mehrheit reicht und sie eine 60% Mehrheit an den Abstimmungsergebnissen hatten. Da die SE umwandlung (3/4 Mehrheit erforderlich) auch von den Aktionärsverbänden mit getragen wurde, war auch dies eine sichere Sache und die HV Letzendlich eine Showveranstaltung. Antworten von dem Vorstand zu den meines erachtens wichtigsten Fragen aus der Generaldebatte: Was nützt es dem Unternehmen sich von einer AG in eine SE umzuwandeln? Immer wieder wurde beteuert, dass die SE für die Aktionäre keine änderung hinsichtlich diverser Aspekte bedeutet. Was auch stimmt. Nur warum macht man das wenn sich nichts verändert? Es kostet ja schließlich viel Geld eine neue Satzung von Anwälten aufsetzen zu lassen und ummeldungen etc. . Die Antwort war letztendlich das Banken und andere Handelspartner im innereuropäischen Ausland mit dem prädikat SE genau wissen, dass mindestens 230.000€ Grundkapital dahinter steht und es bei einer AG nur 50.000€ sind und dies im Ausland wohlmöglich nicht so bekannt ist. Man erhofft sich so einen erleichterten zugang zu Banken etc. im Ausland. Also im Prinzip eine erleichterung im Alltagsgeschäft. Ich zweifle daran stark und halte die Umwandlung für unnötig. Aber hier hat sicherlich jeder selbst eine Meinung. Wie wird die Rückzahlung der Anleihe (50 Mio fällig im September 2015) finanziert? Zu dieser Frage wurde vom Fragesteller noch angemerkt, dass er hofft, das es sich nicht um eine neue Anleihe handelt. Die Antwort war, dass man die Geldmittel der Anleihe zur Zwischenfinanzierung vom Biogasanlagen und Flächenkäufen genutzt hat und kurz vor der Anleiheauszahlung diese (Biogasanlagen und Flächen) dann als Besicherung mit Bankkrediten belastet und so wieder eine Umfinanzierung vornimmt. Die Antwort war leider nicht, diese aus dem operativen Cashflow zu finanzieren und sollte allen Aktionären zu denken geben. Warum möchte der Vorstand das Risiko mit der "Vom Feld auf den Teller" Strategie eingehen, da im deutschen Lebensmittelmarkt über 3000 erzeuger dem Oligopol der Handelsketten ausgesetzt sind und es sich daher um einen hart umkämpften Markt handelt? Dazu muss man wissen, kurz vorher hat Herr Hofreiter in seinen Folien die Expansionsstrategie erläutert und für 2015 Umsatzzahlen von 270 Mio€ geplant (2014: 230 Mio €, 2013: 175 Mio€), wobei der Food bereich dort 120 Mio € haben soll, also fast ein Anteil von 50% , obwohl er heute erst mit 17 Mio Umsatz einen Umsatzanteil von knapp 16% hat. Nach Hofreiter gibt es 2 wesentliche Punkte, die ihn diese Strategie fahren lassen. Zum einen ist es der zyklische Rohstoffmarkt bei Agrarrohstoffen. Vor diesem möchte er die Aktionäre und das Unternehmen schützen, indem mit den eigenen Rohstoffen bis in den Einzelhandel produziert wird und so das Unternehmen nicht mehr unter diesen Schwankungen, die vom der Ernteausbeute Weltweit abhängen, leidet. Der Andere Punkt ist eine Folie gewesen, in der Aufgezeigt wird, wem Verbraucher bei Lebensmitteln vertrauen. Dabei kamen die Großkonzerne mit unter 20% nicht so gut weg (genaue Zahlen hab ich nicht) und Landwirte genießen über 50% Verbrauchervertrauen. Dies möchte Hofreiter nutzen um eine eigene Marke (soll bald im Apple Style präsentiert werden (Hofreiter hatte ne Folie mit Foto von Steve Jobs^^)) zu etablieren, die ein hohes Verbrauchervertrauen hervorrufen soll und sich so vom Rest abhebt. Etablieren möchte er diese Marke im Lebensmitteleinzelhandel, hier hat Hofreiter Rewe und Edeka genannt (keine Discounter). Ich bin gespannt, wobei ich bis jetzt hauptsächlich das hohe Risiko sehe und nur geringen nutzen. Daher ist es für mich als konservativer Investor spätestens jetzt Zeit sich aus der Aktie zu verabschieden..... Weitere Informationen aus den Unternehmenspräsentationen / Genaldebatte: Geplant ist die Gründung einer "KTG Foods AG" um dort die einzelnen Foods Gesellschaften zu Bündeln (kommt bestimmt wieder ein Teilsweiser Börsengang, aber das hat Hofreiter nicht explizit gesagt). Das Langfristige Ziel für die Eigentumsflächenquote liegt bei 20% (aktuell 25%). Die Laufzeiten der Pachtverträge (25.000) sollen im schnitt 15-16 Jahre betragen, wobei alle 8-12 Jahre an die Landwirte/Besitzer herangegangen wird und eine erneuerung der Verträge/Verlängerung angestrebt wird, so dass die Pachtflächen eingentlich eine "sichere Sache" sein. Die HV wird ab jetzt dank der SE-Umwandlung immer bis spätestens zum 30.06. stattfinden. Die SE Umwandlung wird in Q4 2013 vollzogen. Mittelfristig wird eine EK-Quote von 25% angestrebt, kurzfristig 22%, heute sind es 19,4%. Bis zum erreichen der Ziele wird die Dividende weiterhin klein bleiben (ausschüttuingsqoute weiterhin15%) aber soll langfristig auch nur maximal 25% des Gewinns betragen. Die Platzungskosten der Anleihen betrugen ~3% der Anleihesumme, also aufs Jahr gerechnet 0,5%. Das war alles was ich so mitbekommen habe. Auf viele Fragen der Genaldebatte gabs keine Antworten bzw. hab ich die nicht mitbekommen, zum Beispiel nach den Laufzeiten des Helikopters und ob sich der überhaupt lohnt, oder welcher Gewinn im GJ 2013 angestrebt wird. Ich freue mich über anmerkungen und ergänzungen. |