Citigroup-Händler fordert 100 Millionen US-Präsident Obama und der Kongress regen sich über Millionenboni an Banker auf. Einen Rohstoffhändler der Citigroup scheint das nicht zu stören: Er fordert die ihm vertraglich zustehenden 100 Mio. $ ein. Dem staatlich gestützten Finanzkonzern droht ein Imageproblem. Ein Rohstoffhändler der Citigroup fordert sein Gehalt in Höhe von rund 100 Mio. $. ein - und bringt seinen Arbeitgeber damit in eine politisch schwierige Situation. Denn hohe Bonuszahlungen an Manager staatlich gestützter Finanzinstitute - Washington hält nach einer Kapitalspritze von 45 Mrd. $ rund 34 Prozent an der Citigroup - sorgten in der jüngsten Vergangenheit für einen Sturm der Entrüstung. Das war beispielsweise bei American International Group (AIG) der Fall. Dort beliefen sich die Zahlungen auf insgesamt 165 Mio. $. Konkret geht es um Andrew Hall, der die Energiehandelssparte Phibro leitet. Die verschwiegene Citigroup-Tochter hat ihren Sitz im US-Bundesstaat Connecticut, das Büro befindet sich im Gebäude einer ehemaligen Milchfarm. Hall und sein Team handeln mit Kontrakten auf Öl, Gas und anderen Rohstoffen und tragen seit Jahren wesentlich zum Ergebnis des einst größten Finanzkonzerns der Welt bei. Zwar werden die Ergebnisse nicht genau aufgeschlüsselt. Aus einer Fußnote im Geschäftsbericht geht aber hervor, dass der größte Anteil des Rohstoffhandel-Ertragsbeitrags in Höhe von 667 Mio. $ im vergangenen Jahr auf Phibro zurückging. Während der Staat exzessive Bonizahlungen untersagt, sofern die jeweiligen Unternehmen Steuergelder erhielten, pochen Hall und Kollegen auf ihren Vertrag - und drohen mit juristischen Schritten. Das berichtete das "Wall Street Journal" am Samstag. Neue Gehaltsregeln Für Unternehmen, die Geld aus dem 700 Mrd. $ schweren US-Bankenrettungsprogramm "Troubled Asset Relief Program" (Tarp) erhalten haben, führte die Regierung von US-Präsident Barack Obama Gehaltsobergrenzen ein: Die Vorstände der staatlich gestützten Unternehmen erhalten nur noch 500.000 $ als Fixgehalt, die Aktionäre dürfen zudem nicht-bindend über die Vorstandssaläre abstimmen - "Say on pay" wird das genannt. Der Demokrat Chris Dodd, Vorsitzender des Bankenausschusses im Senat, ergänzte die Vorschriften wenige Wochen später im Rahmen des Konjunkturpakets und beschränkte die flexible Vergütung auf die Ausgabe von Aktien, die erst nach einer bestimmten Frist ausgeübt werden dürfen ("Restricted Stock"). Dieser Anteil darf aber laut Dodd nur ein Drittel der jährlichen Gesamtvergütung ausmachen. Kursinformationen + Charts CITIGROUP INC. REGISTERED SHARES DL -,01  var timeRange = ''; var iIdNotation = ''; // Handle onclicks to change the selected timerange $$('.chart_range_toggle_373_258242').each(function(element) { Event.observe(element, 'click', function(event){ timeRange = element.id.split('_').last(); try { RequestForPageImpression('IDMS_Chart'); } catch(e) { } if (iIdNotation == '') { // the dropdown was not yet selected -> use the notation tranferred via URL param iIdNotation = 258242; } $('PNG_CHART_373_258242').src='http://markets.ftd.de/charts/small.chart?ID_NOTATION='+iIdNotation+'&TYPE=MOUNTAIN&HEIGHT=137&WIDTH=200&TIME_SPAN='+timeRange; $(element).up(1).childElements('li').each(function(el){ $(el).removeClassName('active') }); $(element).up().addClassName('active'); }); }); Washington schuf zur Überwachung der Gehaltsregeln einen neuen Posten im Finanzministerium. Die Rolle des "Boni-Zar" übernahm im vergangenen Monat Kenneth Feinberg. Bei ihm legen die Finanzinstitute, die den größten Anteil der staatlichen Rettungsgelder erhielten, ihre Vorschläge vor. Der Citigroup-Hall-Konflikt ist für Feinberg die erste große Belastungsprobe. Um den gesetzlichen Auflagen zu entgehen, beeilen sich die Banken mit der Rückzahlung des Staatsgelds. Goldman Sachs überwies für 10 Mrd. $ insgesamt 11,4 Mrd. $ an Washington. Damit sicherte sich das Wall-Street-Haus Freiraum, den es schon jetzt zu nutzen beginnt: Der Personalaufwand stieg in den drei Monaten bis Ende Juni im Vergleich zum Vorjahresquartal um fast 50 Prozent auf 6,65 Mrd. $, im ersten Halbjahr stellte Goldman Sachs 11,4 Mrd. $ für Gehälter zurück. Das entspricht 49 Prozent der Einnahmen. Energiehändler Hall ragt nicht nur wegen seines Gehalts aus der Masse heraus. Während an der Wall Street die Arbeitszeiten gewöhnlich lang sind, verlässt der 58-Jährige das Büro häufig bereits am Nachmittag, um zu rudern oder mit einem Balletttrainer gymnastische Übungen zu machen. Hall ist auch ein passionierter Kunstsammler. In Deutschland besitzt er ein 1000 Jahre altes Schloss, in dem er die Werke ausstellt. |