ROUNDUP: Flaute am Bau und beim Konsum drücken Konjunktur - Minus 0,5 Prozent WIESBADEN (dpa-AFX) - Nachlassende Bauinvestitionen und eine Flaute beim privaten Konsum haben die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal 2008 schrumpfen lassen. Dagegen war der Export erneut eine Stütze der Konjunktur. Dies geht aus der am Dienstag vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden vorgelegten Detailauswertung der Wirtschaftsentwicklung hervor. Das Amt bestätigte vorläufige Zahlen von Mitte August. Danach war die Wirtschaft insgesamt im zweiten Quartal erstmals seit knapp vier Jahren wieder geschrumpft: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im Vergleich zum Vorquartal um real 0,5 Prozent zurück. Der Rückgang ist allerdings zum Teil auf Sondereffekte im ersten Quartal zurückzuführen, als die Wirtschaftsleistung um 1,3 Prozent gestiegen war. So hatten die Bauinvestitionen in den ersten drei Monaten aufgrund des milden Wetters besonders kräftig um 5,7 Prozent zugelegt. Im zweiten Quartal wiesen sie nun ein Minus von 3,5 Prozent auf. Der private Konsum sank im Vergleich zum Vorquartal um 0,7 Prozent und bleibt damit das Sorgenkind der Konjunktur. WACHSTUMSIMPULSE VOM AUSSENHANDEL Wachstumsimpulse brachte dagegen der Außenhandel. Die Importe sanken mit Minus 1,3 Prozent deutlich stärker als die Exporte mit Minus 0,2 Prozent. Damit trug der Exportüberschuss 0,4 Prozentpunkte zur Wirtschaftsentwicklung bei. Die gemessene Wirtschaftsleistung wurde von 40,2 Millionen Erwerbstätigen erbracht, das waren 566 000 Menschen oder 1,4 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Die Arbeitsproduktivität pro Erwerbstätigen stieg im zweiten Quartal gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres um 1,6 Prozent. Die Zahl der Arbeitsstunden stieg um 3,1 Prozent, die Produktivität pro Arbeitsstunde blieb damit konstant. JAHRESVERGLEICH Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal 2008 um 3,1 Prozent. Allerdings hatte das zweite Quartal dieses Jahres drei Arbeitstage mehr als das zweite Quartal 2007. Kalenderbereinigt betrug der Zuwachs noch 1,7 Prozent. Im Jahresvergleich stiegen die Anlageinvestitionen besonders stark. So investierten Unternehmen zum Beispiel 10,1 Prozent mehr in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge. Auch die Bauinvestitionen stiegen - im Gegensatz zum Quartalsvergleich - kräftig um 6,2 Prozent. Die privaten Konsumausgaben blieben im Jahresvergleich unverändert. Die Exporte legten um 7,0 Prozent zu. KEIN ABSTURZ DER WIRTSCHAFT ERWARTET Für das Gesamtjahr erwarten Experten, dass die deutsche Wirtschaft trotz der Bremsspuren durch den starken Euro und den hohen Energiepreisen nicht abstürzt. Die meisten Volkswirte rechnen mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im Gesamtjahr von etwa zwei Prozent. Das wäre das dritte Jahr in Folge mit einem relativ starken Wachstum nach 2,9 Prozent 2006 und 2,5 Prozent 2007. Einen Rückgang des BIP hatten die Statistiker zuletzt im dritten Quartal 2004 mit minus 0,2 Prozent verzeichnet. Das BIP ist die wichtigste Messgröße für die Leistung einer Volkswirtschaft und umfasst den Wert aller produzierten Güter und Dienstleistungen./rg/DP/bf NNNN
2008-08-26 11:31:30 2N|ECO IND RND|GER|| ----------- "Worüber die Trader in den Foren im Internet meist diskutieren ist zwecklos. In der Regel sind Methoden, die Schweigen umgibt, häufig Gold." (Emilio Tomasini)
Gruß Pichel |