...und Unrecht.
Unabhängig davon, wer der Gesellschaft, den Bürgen, der gesamten Volkswirtschaft mehr dient und nutzt statt schadet - ob es nun z.B. um einen Vorstand einer Großbank handelt, der jährlich ca. 10 Mio. Gehalt plus Boni, plus Antrittsprämie, plus Abfindung, plus monatliche Zahlungen in oft überzogenem Maße bis an sein Lebensende erhält - fast unabhängig von seiner Leistung und seinen Erfolgen oder Misserfolgen, vergleichbar auch mit einem Manager von einem Großunternehmen egal aus welcher Branche (z.B. Autoindustrie, Pharmaindustrie, Nahrungsmittelindustrie etc.) oder auch um einen hohen Staatsbediensteten wie z.B. einem Kanzler/In, einem Bundespräsidenten, einem hohen Minister, die alle im Vergleich zu den vorgenannten Managern und Vorständen quasi nur "peanuts" verdienen, so haben diese beiden Gruppen aus meiner Sicht eines gemeinsam:
Sobald sie es einmal - wenn auch vielleicht nur für kurze Zeit - an die entsprechenden Machtzentralen geschafft haben, können sie ungehindert und ungestraft tun und lassen, was sie wollen. Sie können und dürfen lügen, betrügen, manipulieren, korrumpieren, sich bestechen lassen und selbst bestechen, "den ganzen Laden" entweder aus Größenwahn, Unwissen, Unfähigkeit, Naivität, Geldgier oder Machtgier an die Wand fahren, fast immer OHNE jegliche Konsequenzen fürchten zu müssen. Jedenfalls kaum bis keine finanzieller Natur. Image und Reputation können natürlich zeitweise bis dauernd angeschlagen bis komplett zerstört sein, aber wen stört das ernsthaft von denen, die bis ans Lebensende sicher mit Millionenbezügen ausgesorgt haben?
Ich persönlich bin auch der Meinung, dass ein deutscher Kanzler/In mit ca. 600.000,-- Euro jährlich im Vergleich zu einem Bankvorstand oder Unternehmensmanager oder gar einem Fußballer oder Popstar der beispielsweise ca. 10.000.000,-- Euro jährlich erheblich zu wenig verdient, da ein Kanzler/In wesentlich mehr Verantwortung vor allem "für ein ganzes Land mit ALLEN seinen Bürgern" trägt und nicht nur für sich persönlich bzw. für ein bestimmtes kleines Klientel.
Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass ein hoher Staatsdiener - ob Kanzler/In, Bundespräsident/In oder Minister/In auch weitestgehend UNABHÄNGIG von der Dauer seiner Tätigkeit für den Staat und vor allem unabhängig von seinem Erfolg oder Misserfolg oder SOGAR teilweise verübten Straftaten (die man meistens natürlich niemals zu 100 % beweisen kann), bis an sein Lebensende höchste Pensionen, Vergünstigungen, etc. erhält (siehe z.B. Wulff).
Ebenso wenig sollte man vergessen, dass auch viele Staatsoberhäupter bereits WÄHREND ihrer Amtszeit weitreichende Deals mit Großunternehmen aller Branchen - auch länderübergreifend - einleiten - oft zum NACHTEIL der eigenen Bevölkerung - NUR um NACH der Amtszeit ZUSÄTZLICH zu den üppigen Pensionen etc. auch noch Mega-Gehälter (in Funktion als Mangar, Berater, Vorstand etc.) als "Dankeschön" von irgendwelchen Großkonzernen zu erhalten (siehe Schröder).
"Wasser predigen, Wein trinken" (aber natürlich nicht diesen "unter 5,-- Euro-Fusel, wie Steinbrück bemerkte) - das zieht sich aber wohl durch alle Parteien, Regimes und Unternehmen dieser Welt.
Natürlich steht es in keiner Relation und in keinem Verhältnis, wie viel ein Staatsoberhaupt im Gegensatz zu einem Manager, Vorstand, einem z.B. Fußballer oder Popstar verdient, sofern er es "verdient" ;-) Genau so wenig steht es aber auch in keiner Relation und in keinem Verhältnis, wie viel ein Arbeiter, Angestellter, kleiner Beamter (auch Polizisten etc.) im Verhältnis zu den Staatsoberhäuptern oder Managern/Vorständen verdienen. Die Verhältnisse und Relationen sind seit ca. 2000 extrem ausgeufert. Aber wie kann man sich wehren, wenn sowohl die Politik, als auch die Unternehmen und sogar die Justiz fast bis auf wenige Einzelfälle eine Einheit bilden?
"Die Kleinen hängen, die Großen laufen lassen". So war es immer und so wird es wohl noch lange bleiben.
Wie kann es sein, dass die größten Übeltäter und Verbrecher aus den höchsten Etagen weitestgehend ungeschoren mit größtem finanziellen Rückhalt und dauerhafter Alimentierung davon kommen können, egal was sie verbrochen haben (außer vielleicht nachgewiesenem Mord oder so ;-) - jedoch die Verkäuferin in einer Bäckerei, bei der sie seit über 20 Jahren ohne Fehl und Tadel gearbeitet hat, von heute auf morgen die Kündigung erhält. Und warum? Weil sie sich "erdreistete", kurz vor Feierabend, ein Brötchen im Wert von ca. 30 Cent einfach zu essen, statt es nach Feierabend in den Müll zu schmeißen. Na, das ist ja natürlich ein erheblicher Vertrauensbruch nach 20 Jahren. Und natürlich ein immenser Schaden, der dem Bäcker da entstanden ist. Untreue, Betrug, Diebstahl! Das sehen die deutschen Gerichte natürlich ganz genau so. Sofortige Kündigung, natürlich keine Abfindung für 20 Jahre treue Dienste, wahrscheinlich null Anspruch auf Betriebsrente, falls die überhaupt vorgesehen war, und wahrscheinlich noch wegen "schwerem Diebstahl" vorbestraft.
(hier gibt es im Übrigen noch wesentlich mehr Beispiele, wie z.B. die Supermarktangestellte, die ein paar Rabattmarken im Wert von wenigen Cents im Supermarkt gefunden hat und selbst eingelöst hat oder die Kraft vom Catering-Service oder Sekretärin, die NACH der großen Feier im Riesenunternehmen sich "erdreistete", eine olle, kalte Frikadelle vom Buffett zu essen, welches sowieso ein paar Minuten später komplett in den Müll gewandert wäre...) ALLE wurden vom Gericht für "schuldig" befunden!
Warum? Klar: Sie hatte den "VORSATZ", das Brötchen zu essen, weil sie wahrscheinlich Hunger hatte, das Brötchen eine halbe Stunde später eh´ im Müll gelandet wäre und sie nicht auf die Idee gekommen wäre, dass sie bei einem Warenwert von 30 Cent, der kurze Zeit später null Cent wert gewesen wäre, ihren Arbeitgeber betrügt, belügt, bestiehlt, sein Vertrauen missbraucht und ihn gar schädigt. Aber sie heißt eben nicht Funke, Notheis, Wiedeking oder Wulff etc. sondern nur Lieschen Müller. Lieschen Müller konnte nicht wie Wulff dem Gericht glaubhaft machen, dass sie die 30 Cent ja später "in bar" dem Chef zurückzahlen wollte, so wie Wulff, der dem Groenewold, der ja die Hütte auf Sylt für ca. 2.000,-- Euro bezahlt hatte, dieses Geld später angeblich in bar zurück bezahlt haben soll ;-)
Lieschen Müller konnte ebenso wenig dem Gericht glaubhaft machen, dass sie NICHT UNTER VORSATZ gehandelt hat. Erstens wahrscheinlich deshalb, weil sie gar keinen entsprechend ausgeklügelten Vertrag hat, in dem der Arbeitgeber ihr VORSATZ bei Schädigung des Unternehmens beweisen muss (was bekanntlich fast NIEMALS zu "beweisen" ist - denn WIE will man Vorsatz beweisen? Und GENAU diesen extrem wichtigen Passus haben natürlich alle hochrangigen und weniger hochrangigen Manager in ihren Verträgen stehen! Ja natürlich, geben sie dann heuchelnd zu, hätten sie Fehler gemacht. Aber natürlich nur aus UNWISSENHEIT. Keinesfalls wollten sie irgendwem, erst Recht nicht dem eigenen Unternehmen bewusst Schaden zufügen. Nein, aus ihrer damaligen Sicht mit ihren damaligen Kenntnissen haben sie immer voll verantwortungsbewusst gehandelt und alles richtig gemacht. Von VORSATZ, Untreue und Betrug kann keine Rede sein. Und damit kommen sie FAST IMMER durch - außer natürlich, sie haben sich besonders blöd angestellt...).
Zweitens aber war Lieschen Müller wahrscheinlich einfach nur "ehrlich". Unter Anwälten und Psychologen ist aber bekannt: "Vor Gericht bekommt nicht derjenige Recht, der die Wahrheit spricht, sondern der, der besser lügt"... Das sagt ja schon Vieles. Dazu kommt natürlich, dass derjenige, der mehr Geld hat, sich die besseren, spitzfindigeren Anwälte leisten kann, die jeden Paragrafen noch 27 mal umdrehen, verdrehen und interpretieren können, bis am Ende sowohl die Gegenanwälte und die Richter so verwirrt und oder verunsichert sind, dass sie sich dem "großen Gegner" beugen.
Mittlerweile stehen vor den großen Müllcontainern der großen Supermärkte nach Ladenschluss schon "WACHEN", die den Müll bewachen. Damit bloß kein Obdachloser, Hartz 4 Empfänger oder gar unterbezahlte Angestellte oder 400,-- Euro Jobber aus dem Supermarkt auf die "kriminelle Idee" kommen, Produkte, die gerade abgelaufen sind und im Müll entsorgt wurden, aus diesem Müll zu "stehlen"!!! Somit werden Bedürftige nicht nur entwürdigt und gedemütigt, in dem sie überhaupt erst im Müll nach Essbarem wühlen müssen, NEIN, sie werden dafür auch noch kriminalisiert. Ja klar, sie schädigen natürlich große Lebensmittelkonzerne immens, in dem sie ihnen ihre abgelaufenen, nicht rechtzeitig verkauften Produkte aus dem Müll fischen, statt diese Produkte am nächsten Tag neu zu kaufen - was sie eh nicht tun können wegen Geldmangel. Aber das ist eben die hässliche Fratze des freien Marktes und Kapitalismus: Lieber noch benutzbare Ware wegschmeißen, bevor man diese Bedürftigen zur Verfügung stellt. Aus reiner Profitgier. Das ist nicht nur kalt unternehmerisch kalkuliert, sondern schlicht menschenverachtend, geisteskrank und pervers.
Damit scheint aber auch ziemlich gewiss, wer (nicht nur in Deutschland sondern auch weltweit) die "Gesetze" macht. Nicht etwa menschen- und bürgerfreundliche Rechtsvertreter in Zusammenarbeit mit den dem Volk wohlwollenden, gewählten oder nicht gewählten Volksvertretern, sondern viel eher die größten Diktatoren, Unternehmer weltweit - vertreten durch ihre Lobbyisten und Wirtschaftsprüfer, Anwälte etc.
Wahrscheinlich kommen auf jeden Minister in seinen entsprechenden Ressorts mind. 10-50 oder mehr Lobbyisten - die meisten wohl aus den Bereichen Finanzindustrie, Versicherer, Pharmaindustrie und Lebensmittelindustrie - dicht gefolgt von den Versorgern, Verkehrsbetrieben, IT etc.
Ich schätze mal, dass bei Steinbrück heute schon und besonders dann, wenn er es tatsächlich zum Kanzler schaffen würde, in allererster Linie, die Finanzlobbyisten bei ihm Schlange stehen und stünden. Und da er ja immer schon eine enorme Affinität zu dieser Finanzindustrie hatte und hat (erst durch das Bündnis Rot/Grün wurde mit und vor allem durch ihn die "Auflockerung und Einführung neuer Finanzinstrumente wie z.B. Derivate in Deutschland erst erlaubt und gepriesen!). Die meisten Vortragshonorare (in der Summe etwas über 1 Mio. Euro) hat er wahrscheinlich durch Vorträge bei Banken erhalten.
Von der Finanzindustrie könnte er daher auch nach einer eventuellen Kanzlerschaft noch erheblich profitieren. Eher jedenfalls als von den relativ klammen und maroden Stadtwerken Bochum, die er zwar auch schon um 25.000.-- Euro - trotz Wissen um deren Lage - erleichtert hat (ja, ein echter Sozialist, dieser Peer (frei nach dem Motto: "was stört mich die Pleite der Bochumer Stadtwerke oder die immense Verschuldung der Stadt Bochum oder gar die Auswirkungen auf die Bürger? Hauptsache, ich habe abgesahnt, he, he, he...)
Steinbrück hat es aus meiner persönlichen Sicht immer viel mehr zur Finanzindustrie hingezogen als zu den Bürgern und deren Rechte. Ja klar, jetzt bellt er laut gegen die Finanzindustrie - opportun eben - und weil er weiß, dass die Menschen eben entweder schnell vergessen oder die meisten gar nichts wussten. Aus seiner Vergangenheit. Und wie er bisher mit der Finanzindustrie kooperierte und klüngelte.
Wer aber sägt an dem Ast, auf dem er sitzt? Wer beißt in die Hand, die ihn füttert?
Steinbrück sicher nicht. Der bellt laut für die nichtwissende Masse, aber er beißt nicht.
Immerhin, könnte er ja doch noch mal Sparkassendirektor werden...wuff, wuff...;-)))
So, ich habe jetzt auch genug gebellt und wedel mal freundlich das Neue Jahr an :-)))
Kosto |