Das Bundesfinanzministerium stört sich nicht an den jüngst bekanntgewordenen Wirecard-Aktiengeschäften von Mitarbeitern der Finanzaufsicht BaFin. "Es gibt hier ein umfassendes Kontrollsystem", sagte ein Sprecher des Ministeriums, das der Bonner Behörde überstellt ist, am Freitag in Berlin. Dadurch werde gewährleistet, dass keine Insider-Informationen für Aktien-Transaktionen genutzt werden könnten. Das interne Kontrollsystem sei "streng und angemessen". Aktiengeschäfte müssten Vorgesetzten stets offengelegt werden. Im milliardenschweren Wirecard-Bilanzskandal stehen sowohl die BaFin als auch das Finanzministerium in der Kritik. Im ersten Halbjahr 2020 entfielen 2,4 Prozent aller gemeldeten privaten Finanzgeschäfte von BaFin-Mitarbeitern auf Wirecard-Papiere oder -Aktienderivate. Im Gesamtjahr 2018 lag der Anteil nur bei 1,2 Prozent, 2019 bei 1,7 Prozent. Die Zahlen stammen vom Finanzministerium und wurden durch Antworten auf einen Fragenkatalog der Grünen bekannt. Der Sprecher des Ministeriums sagte, sie seien nicht ungewöhnlich und auch im Verlauf der Jahre unauffällig. |