Gemeinsamkeiten Generell lässt sich festhalten, dass langfristige Investoren meist mindestens einen mehrjährigen Anlagehorizont haben. Die Anlageentscheidungen werden von langfristigen Investoren aufgrund fundamentaler Erwägungen gezogen. Ein langfristiger Investor möchte ein Geschäft verstehen und vom Geschäftsmodell überzeugt sein. Dies ist meist besonders dann der Fall, wenn ein Unternehmen innerhalb seines Industriesektors eine besondere Stellung einnimmt oder sich anderweitig fundamental besonders auszeichnet. Der langfristige Investor wird so lange an seinen Aktien festhalten, bis er aus fundamentaler Sicht dies nicht mehr vertreten kann. Dies kann die verschiedensten Gründe haben. Möglich wären z.B. ein Wechsel in der Geschäftsstrategie, Entscheidungen der Geschäftsführung, die der Investor als fehlerhaft ansieht und nicht mittragen möchte, oder eine signifikante Verschlechterung der Margen durch den Auftritt neuer und hartnäckiger Konkurrenz. Technische Analyse, Kurscharts und Kursschwankungen interessieren den langfristigen Investor dabei weniger bis gar nicht, so lange das fundamentale Bild gewahrt bleibt. Mittel- bis längerfristig folgen Aktienkurse der Gewinnerwartung bzw. den Gewinnen eines Unternehmens. Der langfristige Investor setzt genau hierauf. Ein paar Charakterzüge, welche den langfristigen Investor auszeichnen Der langfristige Investor ist geduldig und genau. Er weiß, dass sein Erfolg davon abhängt, wie gut er ein Geschäftsmodell versteht und wie genau er seine fundamentale Analyse durchführt. Aus technischer Analyse macht er sich nicht viel und betrachtet diese im Extremfall sogar als "Kaffeesatzleserei". Der langfristige Investor macht sich nichts aus kurzfristigeren Kursschwankungen, sondern sieht diese mehr als "nötiges Übel" auf dem Weg zum Erfolg an. Er weiß, dass sich der Kurs letztlich mit großer Wahrscheinlichkeit in seine Richtung bewegen wird, wenn er bei seiner Analyse alles richtig macht und seine Positionen beständig und gewissenhaft überwacht und die Lage richtig beurteilt. Viel mehr nutzt der langfristige Investor dabei Kurseinbrüche als Nachkaufgelegenheiten und begrüßt diese oftmals sogar, besonders dann, wenn sich an der fundamentalen Lage seiner Position nichts geändert hat. Seine Rendite betrachtet der langfristige Investor über die Jahre betrachtet, da er weiß, dass bei seiner Strategie ein Jahr meist nur eine kleine Größe darstellt. Der langfristige Investor hat Spaß und Interesse an gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen und deren Analyse. Für die Auswahl seiner Positionen verfolgt er entweder einen Top-Down-Ansatz (d.h. über die Analyse vom Gesamtmarkt, Ländern und Industriesektoren zu erfolgversprechenden Unternehmen) oder einen Bottom-Up-Ansatz. Um als langfristiger Investor erfolgreich zu sein, ist ein eisernes Vertrauen in die eigenen analytischen Methoden und Kenntnisse nötig und die Fähigkeit auch Kursrückgänge mit ruhiger Hand verfolgen zu können - wohlwissend, dass man mit der eigenen Analyse richtig liegt und diese nur vorübergehend sind. Die Gefahr bei dieser Strategie liegt gerade für Anfänger darin, dass man erst nach ein paar Jahren sieht, ob man richtig oder falsch lag, und somit oftmals wertvolle Zeit und Geld verlieren kann. Erfolgreiche Investoren wie etwa das Duo Buffet & Munger zeigen jedoch andererseits, dass man mit der konsequenten und professionellen Anwendung dieser Strategie durchaus gute jährliche Renditen erzielen kann. |