Depot „schrotten“, das muss wohl fast jeder mal erlebt haben, der sich an heißere Trades als den reinen Aktienkauf versucht hat.
Ich habe im Laufe der letzten 25 Jahre zwei Depots gegen die Wand gefahren. Einmal zur Jahrtausendwende gab es dank Neuer Markt am Ende ein Depot, dass 90% an Wert verloren hatte. Und da man damals erst peu à peu begann, online zu handeln, kam bei mir seinerzeit das böse Erwachen in einem Asienurlaub, wo man noch mühsam nach einem Internetcafé Ausschau halten musste, um das Depot zu checken. Der Crash war da, und selbstverständlich hatte ich nirgendwo Stopps installiert - die mir aber bei den meisten Werten wohl auch nicht viel gebracht hätten, als die Dominos erstmal ins Rollen kamen.
Das zweite Depot war dann schon ein CFD-Depot, dass mich dank viel zu großer Positionen und Hin und Her an den „falschen“ Stellen + Stopps, die immer wieder abgefischt wurden + einem Broker, der immer dann nicht funktionierte, wenn es an den Börse heiß her ging, zu meinem ersten Margin Call meines Lebens zwang.
Beides Erfahrungen, auf die ich gerne verzichtet hätte, zumal der psychische Stress, der damit verbunden war, alles andere als gesund war. Letztendlich hat mich diese Zeit aber einiges gelehrt, und ich habe meine (CFD-)Strategie komplett verändert: 1. Positionen „winzig“ - gemessen am Cash im Depot. 2. Stopps, auf der Longseite weit weg vom Kaufkurs, auf der Shortseite ohne Stop (Wahrscheinlichkeit, dass eine fette Korrektur oder ein Crash kommt, ist deutlich höher, als das der Markt innerhalb von Stunden, Tagen oder Wochen um 50% steigt - weshalb man auf der Shortseite auch ohne Stop gut schlafen kann. 3. Broker wählen, der Positonen in beide Richtungen parallel zulässt, und der es dem Trader überlässt, welche Position er schließen will.
Seitdem läuft es deutlich besser. In diesem Sinne wünsche ich allen gesunde und erfolgreiche Zeiten auch in 2019. |