mir die Frage, ob Kapitalismus bei starkem Einfluss der Zentralregierung so schlimm ist, wie man aktuell unterstellt. Mir gehts dabei weniger um die Frage, das die USA damit praktisch die Bankrotterklärung der ewigen Darstellung geleistet haben, das der freie Markt alles lösen kann. Vielmehr könnte man behaupten, es ist gar nicht so schlimm. Schließlich hat in China die Regierung bereits 1980 beschlossen, einen wirtschaftlich neuen Weg einzuschlagen, aber unter vollkommener staatlicher Kontrolle und unter Führung der kommunistischen Partei. Wir haben dort seit 1980 zumindest in den Küstenregionen von Nordosten bis in den Süden enorm starkes Wachstum, und eben nicht erst seit 3-4 Jahren, wie wir es hier in Europa wahrnehmen. Das dabei das Soziale und Ökologische auf der Strecke bleibt, vor alleam auf dem Land, ist ja sonst dem Markt auch egal. Will jetzt nicht China mit den USA vergleichen, aber ich glaub viele Pessimisten aufgrund der Rettung von Freddie und Fannie sehen das noch unter dem alten Blickwinkel der freien Marktwirtschaft als einzig sinnvolles System. Soll aber auch kein Plädoyer von mir für das Modell China sein. Eher bin ich ein Kritiker dieses Systems, aber rein ökonomisch betrachtet, ist eine starke Zentralregierung, die sich in Wirtschaftsfragen stark einmischt, nicht grundsätzlich falsch. Mittelfristig dürfte die US-Wirtschaft von der Rettung profitieren. Kurzfristig hilft es aber glaube ich nicht, die Gewinnrückgänge in den Realwirtschaft aufzufangen. Man wird das auch bei den nächsten 2 Quartalen in den Finanzberichten außerhalb des Finanzsektors sehen. Die Frage ist, was der Aktienmarkt drauß macht. Preist man die mittelfristige Erholung und die dann wohl aktuelle Rezession ein, oder sieht man die Krise nicht als ausgestanden an? Heute maße ich mir dazu kein Urteil an. Ich glaub da muss man Hellseher sein. |