bzw. mal relativ sachlich die Fakten zusammen gefasst: Liebe Leser, seit ihrem Hoch 2007 hat die Conergy-Aktie mittlerweile 99,8% ihres Börsenwerts eingebüßt. Trotzdem wird die Aktie weiterhin recht rege gehandelt. Die Hoffnung stirbt eben zuletzt -auch wenn die Chancen auf ein Happy End bei Licht betrachtet katastrophal sind. Die Conergy-Vorstände scheinen die Zeichen der Zeit erkannt zu haben… Nur noch ein Vorstandsmitglied übrig Gestern gab Finanzvorstand Sebastian Biedenkopf bekannt, den Konzern im Februar zu verlassen. Damit macht er von seinem Sonderkündigungsrecht bei seinem bis 2013 datierten Vertrag bekannt. Dieses war ihm im Zuge der Kapitalmaßnahmen erst im Juli eingeräumt worden, als mehrere Hedge-Fonds die Mehrheit bei Conergy übernahmen. Somit besitzt der kriselnde Solarkonzern bald nur noch ein einziges Vorstandsmitglied. Ein Trauerspiel, das seinen Lauf in der Zeit nahm, als die Conergy-Aktie von Hoch zu Hoch eilte. Möglicherweise war dieser Höhenflug der damaligen Unternehmensführung zu Kopf gestiegen. Conergy expandierte (zu) stark und versuchte sich zudem in teuren Experimenten wie dem Einstieg in die Windenergiebranche. Hiobsbotschaften in Serie Seitdem bringt Conergy geschäftlich kein Bein mehr auf die Erde. Hiobsbotschaften sind zur Gewohnheit geworden. Wie kein anderes deutsches Unternehmen produziert Conergy seit Jahren Negativschlagzeilen wie am Fließband. Darunter Bilanzfälschungs-Vorwürfe gegenüber ehemaligen Vorständen, zahlreiche Prognosesenkungen, tiefrote Ergebnisse, ein dahin schmelzendes Eigenkapital und Rettungsaktionen in allerletzter Minute. Bei der letzten Rettungsaktion mussten die Aktionäre zähneknirschend eine Herabsetzung des Grundkapitals von 400 auf 50 Mio. Euro hinnehmen - sonst wäre Conergy am Ende gewesen. Bei der anschließenden Kapitalerhöhung stiegen mehrere Hedge-Fonds ins Unternehmen ein, bei denen noch nicht klar ist, ob sie eine Zerschlagung von Conergy anstreben. Zahlreiche Conergy-Aktionäre haben inzwischen Klage gegen die (Zwangs-)Maßnahme eingereicht. Schwaches erstes Halbjahr Zu den hausgemachten Problemen kommt erschwerend die aktuell schwache Verfassung des Solarmarktes hinzu. Die Branche leidet unter Überkapazitäten und Preisverfall. Die Jahresprognose für 2011 hat Conergy nach einem schwachen ersten Halbjahr einmal mehr zurück genommen. Zwar konnte der Umsatz mit 389 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums gehalten werden. Doch verbuchte Conergy ein dickes Minus von 40 Mio. Euro. Kein Investment, nur Zockerei Eigentlich sollte die desolate Geschäftslage mittlerweile jeden seriösen Investor verprellt haben. Das „Rettungs“-Konsortium aus einigen Hedge-Fonds und der Deutschen Bank hält dem Unternehmen aus mir unerfindlichen Gründen jedoch weiterhin die Treue. Ich kann meine Einschätzung zu Conergy aus den letzten Jahren nur wiederholen: Die Conergy-Aktie ist und bleibt ein reiner Zockerwert. Die Aussichten auf einen erfolgreichen Turnaround sind minimal. Investoren machen daher einen großen Bogen um die Aktie. Die Zocker mögen an den heftigen Kursschwankungen ihre Freude haben - sofern sie diese denn kurzfristig antizipieren können - was ich allerdings bezweifle. http://www.gevestor.de/details/...-fuer-die-conergy-aktie-505646.html ----------- "born free" |