(K)eine Chance für die Commerzbank?
Oder: Der "Seriositäts-Indikator!"
Im letzten Jahr bin ich immer wieder auf die Aktie der Commerzbank angesprochen worden. Der allgemeine Tenor war in der Regel: „Viel tiefer kann die Aktie doch gar nicht sinken! Und – immerhin – es ist doch DIE COMMERZBANK. Irgendwann wird die Aktie auf jeden Fall wieder steigen – da muss man doch nur warten!“
Meine Antwort war stets: „Doch – die Aktie kann noch tiefer fallen – und – nein, sie muss nicht irgendwann wieder steigen!“
Diese Gespräche führte ich bei ca. 4 Euro, bei ca. 3 Euro und auch bei ca. 2 Euro. Zu diesem Zeitpunkt sagte ich, „der Wert kann durchaus auf 1,50 – oder auf 1 Euro fallen – es gibt kein Limit nach unten!“
Und heute?
Heute notieren Commerzbank-Aktien um 1,30 Euro. Und? Erst gestern führte ich das übliche Gespräch:
Frage: „Aber tiefer kann`s doch gar nicht gehen, oder?“
Antwort: „Doch – kann`s! Es gibt da kein Limit!“
Meine Begründung ist heute wie auch schon bei 4 Euro , 3 Euro und 2 Euro immer die Gleiche:
Ich habe zwar absolut keine Ahnung, wie die Zahlen, Bilanzen und die Geschäftsaussichten der Commerzbank aussehen, aber der Seriositäts-Indikator sprach und spricht eindeutig gegen die Commerzbank-Aktie!
Doch was ist darunter zu verstehen?
Für eine große deutsche Bank – DIE COMMERZBANK – ist ein optisch niedriger Aktienkurs langfristig in jedem Fall ein Problem.
Ein Seriositätsproblem!
Es ist zwar rechnerisch unsinnig den reinen Kurswert einer Aktie als Indikator der Firmengesundheit heranzuziehen, aber es wird dennoch gemacht. Also bemühen sich alle um Seriosität bemühte Firmen, einen Aktienkurs von zumindest mehr als 10 Euro zu halten.
Und wenn das nicht gelingt?
Dann hat die Firma stets die Möglichkeit durch einen Reverse-Split (z. B. 1:10) den Aktienkurs optisch wieder (z. B.) zu verzehnfachen. Aber: Das macht die Firma natürlich nur bzw. erst dann, wenn sie selber daran glaubt, dass das Gröbste ausgestanden ist...
Im Beispiel der Commerzbank hätte man den Kurs bzw. die Aktien schon längst bei damals 4 Euro, 3 Euro oder spätestens bei 2 Euro zu einer 40 Euro, 30 Euro oder immerhin noch 20 Euro-Aktie 1:10 zusammenlegen müssen.
Wie gesagt – WENN die Commerzbank selbst an sich geglaubt „HÄTTE“!
Wenn jemand die Zahlen und Bilanzen und somit die Geschäftsaussichten der Commerzbank kennt – dann doch wohl die Commerzbank selbst!
Oder?
Offensichtlich ist man jedoch – auch heute – bei der Commerzbank selbst nicht der Meinung, dass der betriebliche bzw. kursmäßige Niedergang gestoppt ist. Sonst würde man spätestens jetzt schleunigst den Reverse-Split einleiten.
Da man das aber nicht macht – bleiben meine Bedenken weiterhin bestehen!
Oder anders: Eine Bank, der es egal zu sein scheint, dass ihr Aktienkurs einem Penny-Stock gleichkommt – hat offensichtlich ganz andere Probleme.
Und solang das so ist, solange der „Seriositäts-Indikator“ bei der Commerzbank negativ ist, solange muss man leider sagen:
„Nach unten – gibt`s kein Limit“...incl. Pleite, möglicher Verstaatlichung und totaler Auslöschung des aktuellen Aktienwertes ist – auch noch in diesem Jahr - alles möglich! Eine "Kursrettende" (wie auch immer aussehende) Kapitalmassnahme ist natürlich jederzeit möglich, aber wetten sollten Sie da nicht `drauf!
Was letztlich geschieht werden wir sehen – aber:
Ein KLARER KAUF ist diese Aktie ganz sicher nicht!!! Zumindest nicht bei einem anhaltenden negativen "Seriositäts-Indikator!"
Bis dahin
Henry Littig Backstagenews.de |