... wenn er denkt, dass Apple iPhones "nach China exportieren" müsste - die werden da schließlich produziert. Und man sollte wirklich nur Vergleiche verwenden, wenn man sicher ist, dass diese stimmig sind: dass die Hardware von Xiaomi und Huaweis 'genauso hochwertig ist' halte ich für eine These, die Antithese ist, dass ihm nicht ganz klar ist, warum die Leute iPhones kaufen. Zudem: Der Verkauf der iPhones ist nicht zusammengebrochen, im Gegenteil, beim Singles Day Verkauf von Alibaba hat das iPhone Huawei und Xiaomi übertrumpft.
Da sind doch einige Dinge, die Homm in seinem jugendlichen Elan etwas vereinfacht darstellt. Wenn er beispielsweise behauptet, die Chinesen könnten ja ganz einfach ihre Waren über Vietnam laufen lassen. Und wer glauben würde, dass das China nicht könne, sei naiv. Würde bedeuten, dass Huawei und Xiaomi Millionen ihrer Produkte via Vietnam verschiffen?
Dass also China Waren, die ein 300 Milliarden Handelsdefizit mit den USA erlösen, über Vietnam verschiffen könnte, das seinerseits ein Handelsdefizit von 30 Milliarden mit den USA erlöst, abwickeln könnte?
Ich denke, es ist naiv zu glauben, dass das die USA nicht bemerken würden. ;-)
Und wenn er dann die These vertritt, dass 'Intellektuelle Güter den USA klaut, Technologie angeblich klaut', dann ist das schon lustig.
Jeder weiß, dass China abkupfert, was irgendwie abgekupfert werden kann. In China werden die Plagiate der Welt plüroduziert, die über Amazon, Ebay etc. an lokalen Steuern vorbei verkauft werden. Es ist sogar jahrzehntelang chinesische Strategie gewesen durch Partnerschaften an Know-how zu gelangen. Nur, wer chinesische Partner ins Boot holte, durfte in den chinesischen Markt hinein expandieren.
Soviel zur Aussage 'Technologie angeblich klaut'. Das ist wohl eher die Realität.
Ansonsten bin ich ebenfalls der Meinung, dass Donald Trump (auch) aus diesen Verhandlungen nicht als Sieger hervorgegangen ist. Und weil ihm das klar geworden ist, meinte er lauthals poltern zu müssen, wie heldenhaft er die Chinesen über den Tisch gezogen hat.
Ein Verhalten, das man eher an den Tag legt, wenn man sich selber über den Tisch gezogen fühlt.
http://m.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/...it-china-a-1241596.html
"China habe "zugestimmt, Zölle für Autos aus den USA zu reduzieren und abzuschaffen. Derzeit liegt der Zollsatz bei 40 Prozent", schreibt Trump bei Twitter."
"Tatsächlich hat China die Zollaufschläge für aus den USA importierte Autos zuletzt auf 40 Prozent angehoben. Allerdings erst, nachdem Trump Strafzölle auf chinesische Ausfuhren in die USA eingeführt hat. Für alle anderen Autoimporte hat China seine Einfuhrzölle zuletzt von 25 auf 15 Prozent gesenkt."
Vermutlich hat ihm das jemand auf dem Rückflug erklärt. Deswegen machte er dann am nächsten Tag auf Dicke Hose. ;-)
Es ist halt so: Jeder Händler, der auf einem chinesischen Bauernmarkt einen Stand betreibt, dürfte besser verhandeln können, als Donald Trump. Na, und auch jeder Nordkoreansische Händler. Und so weiter.
Dass die USA mehr verlieren als gewinnen können, sehe ich ebenfalls. Die Begründungen von Homm halte ich aber als überzogen, teils polemisch - oder um ein Wort zu verwenden, was er selber zu mögen scheint: etwas weniger Seifenoper hätte seiner Analyse gutgetan.
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