Der Euro ist am Montag zum Dollar deutlich schwächer aus dem europäisch geprägten Handel gegangen. Hat die Gemeinschaftswährung im frühen Geschäft mit dem irischen Rettungspaket noch kräftig bis auf 1,3786 USD im Tageshoch zugelegt, ist sie am Nachmittag eingebrochen und zwischenzeitlich sogar unter die Marke von 1,36 USD gerutscht. Händler verweisen auf zunehmende Unsicherheit in Bezug auf Irland. So hat die Rating-Agentur Moody's vor einer drastischen Abstufung der Kreditwürdigkeit Irlands gewarnt. Die derzeitige Prüfung des Ratings werde "höchstwahrscheinlich" zu Senkung der Bonitätsnote um mehrere Stufen führen, erklärte Moody's am Montag in einer Studie. Derzeit bewertet Moody's die Kreditwürdigkeit Irlands mit der dritthöchsten Note "Aa2". Das Rating wird derzeit auf eine mögliche Abstufung geprüft. Zur Erklärung hieß es, die Finanzhilfe von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds würde die Last zur Stützung der irischen Banken auf den irischen Staat verlagern und sei daher als negativ für die Bonität Irlands anzusehen. Hinzu kommt eine sich abzeichnende Regierungskrise in Irland. Die Grünen, ein Junior-Partner der Regierungs-Koalition um Fianna Fail, haben sich für vorgezogene Neuwahlen im Januar 2011 ausgesprochen. Ein Auseinanderbrechen der Koalition in Irland würde ein neues Unsicherheitselement in das gerade erst beschlossene Rettungspaket bringen, heißt es im Handel. Für Ruhe in den Euro-Wechselpaaren könne das Hilfspaket nicht sorgen, meinen die Analysten der HSH Nordbank. Lägen doch die Probleme des Euro nicht in Irland, sondern in den Strukturproblemen und den hohen Haushaltsdefiziten Griechenlands, Portugals und letztlich auch Spaniens. Diesen Ländern sei mit Geld und ein paar Sparauflagen allein nicht nachhaltig geholfen. Langfristig ist auch nach Einschätzung der Devisenstrategen der Commerzbank mit einer Rettung Irlands nichts gewonnen. Vielmehr müssten den Euroraum-Ländern Anreize gegeben werden, selbst zu sparen. Auch wenn die Stimmungsberichte aus Irland zeigten, wie schwer sich die Regierung mit dem Hilfeersuchen getan habe, würden die Anreize durch solche Hilfsmaßnahmen reduziert. Besonders im Falle Irlands bestehe die Gefahr, dass sich Bedingungen der Geberländer letztlich Page 1 of 2 bestehe die Gefahr, dass sich Bedingungen der Geberländer letztlich kontraproduktiv auswirken könnten. So haben bereits etliche europäische Politiker eine Erhöhung der irischen Unternehmenssteuer ins Spiel gebracht. Diese betrage lediglich 12,5% und habe in den vergangenen Jahren viele Unternehmen ins Land gelockt, heißt es bei der Commerzbank weiter, zum Leidwesen anderer EU-Länder. Würde Irland nun gezwungen, seine niedrigen Steuern für die Finanzhilfen zu opfern, möge das für einige Länder in Europa bequem sein. Letztlich aber werde die europäische Wirtschaft unter dem mangelnden Steuerwettbewerb leiden. Aus technischer Sicht machen die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die nächsten Widerstände des Euro-Dollar-Wechselkurses bei 1,3668 USD und 1,3777 USD aus. Eine Unterstützung sehen sie bei 1,3580 USD. |