Die wohl spektakulärste Firmenpleite des Jahres ist die des Handels- und Touristikunternehmens Arcandor. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform beziffert die Zahl der betroffenen Mitarbeiter aus der Holding, bestehend aus Thomas Cook, Quelle und Karstadt, auf rund 52 000. Im Juni meldete das Unternehmen Insolvenz an, im September wurde das Verfahren eröffnet. Die Gläubiger werden voraussichtlich auf Forderungen in Millionenhöhe sitzen bleiben.
Bei der Billigkaufhauskette Woolworth sind mit 9300 Mitarbeitern deutschlandweit weniger Menschen von der Insolvenz betroffen. Die Hälfte davon soll übernommen werden und das Unternehmen verkleinert weiter geführt werden, mit 160 statt den bislang 310 Filialen.
Der Speicherchiphersteller Qimonda, von dessen Insolvenz 4600 Mitarbeiter betroffen waren, wird dagegen weiterhin zerschlagen. Teile des Unternehmens wurden bereits von Wettbewerbern übernommen. So sind mittlerweile nur noch 270 Mitarbeiter in Dresden und München beschäftigt.
Zu den weiteren großen Firmeninsolvenzen in Deutschland im Jahr 2009 zählt die des inzwischen geretteten Automobilzulieferers Karmann (3400 betroffene Mitarbeiter), die Wadan-Werften in Wismar und Rostock (2400 Mitarbeiter), Textilhersteller Schiesser aus Radolfzell (2300 Mitarbeiter), die Automobilzulieferer Edscha und TMD Friction (jeweils 2300 Mitarbeiter), das Modehaus Escada (2200 Mitarbeiter) und der Automobilzulieferer Aksys (1800 Mitarbeiter). (hsc)