Der Chef der US-Notenbank Jerome Powell präsentiert am heutigen Dienstag vor Kongressausschüssen seinen geldpolitischen Bericht. Im Fokus steht die Höhe der Rendite von US-Staatsanleihen. Dieser Wert hat sich seit August vergangenen Jahres mehr als verdoppelt.
Hinter diesem Zinsanstieg steht zum einen die allgemeine wirtschaftliche Erholung nach dem Coronatief, zum anderen die Erwartung einer schnell zunehmenden Inflation.
Aktuell erhalten Anleger beim Kauf einer US-Staatsanleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren 1,3687 p.a. Der Wert liegt in der Nähe des bisherigen Höchststandes der vergangenen zwölf Monate, der mit 1,3925 Prozent am gestrigen Montag erreicht wurde. Es gilt aber als extrem unwahrscheinlich, dass Powell Signale für eine straffere Geldpolitik geben wird.
So etwas hatte im Mai 2013 der damalige Fed-Chef Ben Bernanke getan, indem er ankündigte, die Anleihekäufe zu reduzieren („Taper Tantrum“). Die Anleihekurse brachen daraufhin schlagartig ein, und die Renditen schnellten in die Höhe. Dies löste eine Art Schockwelle an den globalen Finanzmärkten aus, die insbesondere auch in den Schwellenländern zu heftigen Kursverwerfungen führte. |