Peter Tiehl ,..Sie haben ein leicht spekulatives Mass gefunden, das näherungsweise funktioniert wie mir scheint: "das Bauchgefühl von Otto Normalverbraucher." ja da schau her ... wer sagt`s denn...
Ich vertraue dem Common Sense in dieser Frage mehr als der Meinung der Experten. Wenn Sie 100 Leute fragen, ob es ihre Kinder dereinst besser haben als sie, werden 80 antworten: nein, nie im Leben. Und dann wissen Sie, dass etwas nicht stimmen kann an den Zahlen. Das sind ja keine blossen Einbildungen, das ist die Erkenntnis aus täglicher, harter Erfahrung. Zahlen hingegen lassen sich frisieren. Denken Sie nur an den Warenkorb, der für die Berechnung des Verbraucherpreisindexes verwendet wird. Da ist der Willkür der Messung Tür und Tor geöffnet. Und natürlich spielen politische Interessen mit: Je tiefer die Inflation veranschlagt wird, umso besser für die Politik. Was aber am Ende des Tages für die Bürger zählt, ist, ob sie besser essen, ob sie bequemer leben, sich ein schöneres Häuschen kaufen können, intakte Zukunftsaussichten haben. Und wenn Sie diese Fragen nicht mit Ja beantworten können, dafür ein modisches Smartphone haben, das Sie nicht mal bedienen können, nun, dann trauen Sie nun mal keinem Ökonomen, Statistiker oder Politiker mehr über den Weg.
Die Leute hätten gerne Fortschritt, aber sie sehen keinen. Sie strampeln sich ab, und dennoch bleibt nichts übrig. Das führt einerseits zu Frust, anderseits zu Misstrauen gegenüber denen, die es besser haben. Ich würde die populistische Revolte, die den ganzen Westen erfasst, hauptursächlich darauf zurückführen. Es geht nicht primär um Anerkennung und Würde, nein, es geht um einfache, reine, harte Ökonomie. .... Welche Probleme genau meinen Sie?
Das Überdenken von illegaler Immigration war längst fällig – entweder haben wir Gesetze, die gelten, oder wir müssen die Gesetze anpassen. Aber die eigenen Gesetze zu ignorieren, geht in einem Rechtsstaat nicht. .... Sie sind so freundlich und geben Ihren politischen Gegnern Tipps?
Klar, wenn es hilft. Nein, im Ernst: Die Rechte beginnt sich der Problematik anzunehmen, nicht nur in den USA. Und dies zu Recht. Die Stagnation hat in den 1970er Jahren begonnen. Die Linke vollführte damals einen radikalen Wechsel, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein: Ökonomie wurde durch Kultur verdrängt, es ging nicht mehr um soziale, sondern um kulturelle Unterschiede. Die Linken haben seither jeden ökonomischen Sachverstand eingebüsst, sie sind auf die Stufe von Kindern regrediert. !!! Der langsame Niedergang der Sozialdemokraten begann damals, die Zeit der Grünen brach an, also die Zeit der linken Paternalisten, die anderen sagen, wie sie gute Menschen sein können und gut zu leben haben. Wenn wir verstehen wollen, was heute geschieht, müssen wir zurück in die 1970er Jahre, davon bin ich zutiefst überzeugt.
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