Den Technical Report zu den Reserven und Resourcen der Thompson Creek Mine habe ich inzwischen mal überflogen (bei 97 Seiten war ein genaues Studium noch nicht möglich) und einige interessante Zahlen und Angaben gefunden, die einen Ausblick auf die Entwicklung der Minenaktivitäten der nächsten Jahre für diese Mine enthalten. (Hinweis: all dies bezieht sich ausschliesslich auf die Thompson Creek Mine, die Endako-Mine wäre ggf. hinzu zu rechnen). Um das Ganze nicht zu umfangreich werden zu lassen, beschränke ich mich auf die Jahre bis 2010 (die kompletten Daten kann jeder im Original-Dokument nachlesen) (Hinweis: ab 2011 wird die Jahresproduktion wieder absinken aufgrund von geringerer Konzentration im Erz). Zudem habe ich versucht, die Gründe der nach unten revidierten Produktionsplanung in der Thompson Creek Mine für das letzte Quartal 2007 in möglichst klaren Worten zu erläutern, wie sie das Unternehmen sehr knapp in den News veröffentlicht hat. Vielleicht fällt es dem Einzelnen dann leichter, sich selbst ein Bild zu machen, ob diese Gründe auch in den nächsten Jahren Anlass zu Produktionskürzungen sein könnten.
(Quelle: Technical Report on the Mineral Resources and Mineral Reserves of the Thompson Creek Molybdenum Mine, 08.01.2008, News vom 12.12.2007 sowie Q3 Financial Statements vom 09.11.2007, alle nachzulesen unter www.sedar.com)
Der aktuelle Minenplan beginnt am 1. Oktober 2007 und läuft bis zum Ende des Jahres 2018. Das Strip-Ratio (Verhältniss der Menge des tauben Gesteins, welches entfernt werden muss, in Bezug gesetzt zur Menge des Erzes das verarbeitet werden kann) ist 2,89:1 im Durchschnitt (wobei das Verhältnis zunächst günstiger ist und mit zunehmender Minenlaufzeit ansteigt). Für die untenstehenden Berechnungen hat Scott-Wilson Moloypreise von 28$ bis 20 $ angenommen, betont aber, dass dies keine Vorhersage der zukünftigen Preise sein soll.
Seite 61: 2007 Die Produktion im letzten Quartal 2007 sollte 2,791 Mio Pfund Molybdän betragen (laut News vom 12.12.2007 inzwischen reduziert auf 1,8 Mio Pfund). Die durchschnittliche Erzkonzentration soll 0,058% betragen. Nach Abzug der Produktionskosten bleibt bei einem angenommenen Molypreis von 28,00 $ pro Pfund (der tatsächliche Marktpreis betrug wie inzwischen bekannt ca. 32,25 $ pro Pfund) ein vorläufiger Nettogewinn aus diesem Quartal in Höhe von 46,547 Mio $ (Hinweis: Davon gehen noch die weiteren Kosten ab (z.B. Abschreibung, Verwaltung und Vertrieb, Zinsen usw. sowie ca. 34% Ertragsteuern auf den dann verbleibenden Rest. Die Erträge von Endako sind für die Rechnung des Gesamtuntenehmens hinzuzurechnen)
2008 Die Produktion soll 17,432 Mio Pfund Molybdän betragen (Schätzung vom 12.12.2007: 16,5 bis 17 Mio Pfund). Die durchschnittliche Erzkonzentration soll 0,090% betragen. Nach Abzug der Produktionskosten bleibt bei einem angenommenen Molypreis von 28,00 $ pro Pfund ein vorläufiger Nettogewinn aus diesem Jahr in Höhe von 308,719 Mio $. (Hinweis: Davon gehen noch die weiteren Kosten ab (z.B. Abschreibung, Verwaltung und Vertrieb, Zinsen usw. (diese Kosten betrugen für das Gesamtunternehmen für 9 Monate in 2007 rund 106,908 Mio $ oder 142 Mio hochgerechnet auf das ganze Jahr) sowie ca. 34% Ertragsteuern auf den dann verbleibenden Rest). Die Erträge von Endako sind für die Rechnung des Gesamtuntenehmens noch hinzuzurechnen)
2009 Die Produktion soll 29,191 Mio Pfund Molybdän betragen (Schätzung vom 12.12.2007: 26 Mio Pfund). Die durchschnittliche Erzkonzentration soll 0,145% betragen. Nach Abzug der Produktionskosten bleibt bei einem angenommenen Molypreis von 24,00 $ pro Pfund ein vorläufiger Nettogewinn aus diesem Jahr in Höhe von 535,340 Mio $. (Hinweis: Davon gehen noch die weiteren Kosten ab (z.B. Abschreibung, Verwaltung und Vertrieb, Zinsen usw. (diese Kosten betrugen für das Gesamtunternehmen für 9 Monate in 2007 rund 106,908 Mio $ oder 142 Mio hochgerechnet auf das ganze Jahr) sowie ca. 34% Ertragsteuern auf den dann verbleibenden Rest). Die Erträge von Endako sind für die Rechnung des Gesamtuntenehmens noch hinzuzurechnen).
2010 Die Produktion soll 29,730 Mio Pfund Molybdän betragen. Die durchschnittliche Erzkonzentration soll 0,148% betragen. Nach Abzug der Produktionskosten bleibt bei einem angenommenen Molypreis von 20,00 $ pro Pfund ein vorläufiger Nettogewinn aus diesem Jahr in Höhe von 421,730 Mio $. (Hinweis: Davon gehen noch die weiteren Kosten ab (z.B. Abschreibung, Verwaltung und Vertrieb, Zinsen usw. (diese Kosten betrugen für das Gesamtunternehmen für 9 Monate in 2007 rund 106,908 Mio $ oder 142 Mio hochgerechnet auf das ganze Jahr) sowie ca. 34% Ertragsteuern auf den dann verbleibenden Rest). Die Erträge von Endako sind für die Rechnung des Gesamtuntenehmens hinzuzurechnen).
Er fällt auf, dass die Vorgaben für die Produktion in der News vom 12.12.2007 deutlich niedriger liegen als die Berechnungen aus dem Report. Da die News über den Report vom 26.11.2007 datiert, muss zumindest der Entwurf des Reports dem Unternehmen zu diesem Zeitpunkt bereits vorgelegen haben. Man könnte vermuten, dass man aus Überlegungen der Vorsicht bei der eigenen, zurückhaltenderen Schätzung geblieben ist und nicht die deutlich höheren Zahlen des Reports verwendet hat.
Seite 62 ff: Es wird ein grober Überblick über die Abläufe des Produktionsprozesses gegeben. Die Gesteinsmühle ist für eine Nennkapazität von 25.000 Tonnen pro Tag ausgelegt. Erz, das nach dem Durchlauf durch die Mühle noch nicht fein genug gemahlen ist für die weitere Verarbeitung, wird abgeschieden und der Mühle ein zweites Mal zugeführt (was natürlich zu einer geringeren verarbeiteten Gesamtmenge führt). Dies scheint auch das Problem der Verarbeitung von hartem Gestein (härter als durchschnittlich) im letzten Quartal 2007 gewesen zu sein (siehe News vom 12.12.2007). Der Report gibt an, dass im November und Dezember derjenige Teil des Erzkörpers erreicht sein wird, der eine höhere Konzentration von Moly im Erz aufzuweisen hat und wo das Gestein (Erz) von weicherer Konsistenz ist (Seite 64). Dieses weichere Gestein erlaubt dann einen Durchsatz von 30.000 Tonnen pro Tag und damit eine deutlich höhere Produktionsmenge. Laut der News vom 12.12.2007 gab es eine Verzögerung (bereits im 3. Quartal, so wurde im Conference-Call vom November berichtet), sodass die gesamte ursprüngliche Zeitplanung sich um einige Wochen verschoben hat, die man auch nicht mehr aufholen kann, da man sowieso bereits rund um die Uhr arbeitet.
Nach meiner persönlichen Ansicht sind die Zahlen aus diesem Report ein sehr positiver Ausblick auf die Jahre 2008 bis 2010, insbesondere, wenn man den Vergleich zieht mit dem extrem schlechten Jahr 2007.
chartex (alias Stock24)
|