Zunächst möchte ich vorausschicken, dass ich den Ansatz von MB sehr sympathisch fand und finde und ihnen alle Daumen dieser Welt drücke, dass sie noch erfolgreich sind. Ich möchte aber auch auf die ganzen Ampel-Basher aus diversen Vorbeiträgen eingehen,, die immer reflexartig auf die Grünen im allgemeinen und den Wirtschaftsminister im Speziellen, „die EU“ etc draufhauen. Ist MB wirklich strategisch wichtig für Europa? Ich denke (leider) nein. PV ist strategisch wichtig, so wie der Ausbau der Erneuerbaren, Speichertechnologie aka Wasserstoff, Netze etc strategisch wichtig für Europa und Deutschland sind. Aber ist eine Solarzellenproduktion in Europa wirklich so wichtig? Sind PV-Module nicht schon zu einer Art Commodity geworden? Ist es nicht für den Ausbau von PV schädlich, wenn die Preise über staatlichen Protektionismus für den Verbraucher hoch gehalten werden? Gehen in Europa irgendwann die Lichter aus, wenn wir nicht dauerhaft eigene Solarzellen produzieren? Wir produzieren auch keine Handys etc selber und keiner ruft nach einer strategischen Handyproduktion in der EU. Wahrscheinlich kommen 80% aller Unterhosen aus Bangladesh und Pakistan. Sind Unterhosen nicht extrem wichtig für das Wohlbefinden der Bevölkerung? Sollten wir nicht eine strategische Unterhosenproduktion in der EU haben? Sind nicht im Zusammenhang mit der Energiewende Themen wie Batteriezellen, Stromnetzsteuerung, Wasserstoff die wirklich wichtigen und strategischen Themen? Wenn China Solarzellen mit kompetitivem Wirkungsgrad in ausreichender Anzahl zu günstigen Preisen herstellen kann, dann sollten man diese doch nutzen. Ich kann mich dann eher wegen Menschenrechten aufregen als wegen der strategischen Bedeutung eines beliebig reproduzierbaren Gutes. Vielleicht fordert der eine oder andere den staatlichen Schutzbereich für MB eher wegen des Erhalts des Aktienkurses als wegen strategischer Bedeutung. |