Währungen
Warum Gold-Investments auch in Euro lohnen
(80) Von Daniel Eckert und Holger Zschäpitz 8. Oktober 2009, 13:02 Uhr
Die Angst vor dem Dollar-Crash hat zu einem deutlichen Anstieg des Goldkurses geführt. Auch heute hat Gold einen neuen Spitzenwert von 1058 Dollar je Feinunze erreicht. Doch wie sieht das in Euro aus? Denn wenn der Goldpreis nur die Schwäche des Dollar spiegelt, wäre nichts gewonnen. Doch das ist nicht so.
Foto: REUTERS
Gold ist gefragt, wie lange nicht mehr
Gold wird zum Gradmesser für globale Macht. Je stärker eine Nation im internationalen Machtgefüge abrutscht, desto mehr verliert ihre Währung gegenüber dem Edelmetall an Wert. Die Valuten aufstrebender Staaten hingegen können sich gut behaupten oder legen in einzelnen sogar gegenüber dem Gold zu.
Wie ist es um unseren Euro bestellt? Diese Frage drängt sich den Sparern und potenziellen Goldinvestoren hierzulande auf. Denn sollte die Goldstärke lediglich ein Reflex der Dollarschwäche sein, wäre mit dem Edelmetall unter dem Strich für Bundesbürger nichts gewonnen.
1 von 21
Wertzuwachs von Gold
So stark hat Gold seit Jahresbeginn in verschiedenen Währungen zugelegt... |
Doch es zeigt sich, dass der Goldpreis nicht nur in Dollar von Rekord zu Rekord eilt. Am Morgen kostete eine Feinunze (31,1 Gramm) 1058 Dollar. Auch in Euro gerechnet, gewinnt das edle Metall an Wert. Seit Jahresanfang legte der Rohstoff gemessen in der Gemeinschaftswährung 15,4 Prozent zu.
Das ist zwar deutlich weniger als in US-Dollar. Hier ist der Anstieg mit inzwischen 20,7 Prozent um ein Viertel stärker ausgefallen. Allerdings lassen die Goldkäufe aus Euroland keinen Zweifel, dass die Krisenwährung auch für Euro-Anleger gefragt ist.
Dennoch notiert der Goldpreis mit aktuell 714 Euro noch deutlich unter dem Rekordwert vom 18. Februar dieses Jahres. Damals kostete die Unze 785 Euro. Im Frühjahr ging die Angst um, dass die Eurozone auseinander brechen könnte, weil Länder wie Griechenland oder Irland in Liquiditätsengpässe zu kommen drohten.
Inzwischen ist die Eurozone wieder gefestigt. Dazu hat auch das deutliche Ja der Iren zum Lissabon-Vertrag beigetragen. Ein Nein hätte den europäischen Einigungsprozess ins Stocken gebracht. Das heißt gleichwohl nicht, dass Europa der neue Kraftprotz auf der Weltbühne ist, auch wenn die Alte Welt im Moment besser dasteht als die Neue.
Denn der Wert des Euro wird unterminiert durch die Verschuldung der einzelnen Staaten und die Politik des billigen Geldes durch die europäischen Währungshüter. Während beliebig viele Papier-Euro gedruckt werden können, lässt sich Gold nicht nach Gutdünken vermehren. Und wenn sich dieses fundamentale Verhältnis von Angebot und Nachfrage verschiebt, dürfte auch der Preis des Goldes in Euro weiter steigen.
Währungsentwicklungen gelten zwar als schwer vorhersagbar. Allerdings sind sich die Ökonomen darüber einig, dass eine Fortsetzung der laxen Geld- und Fiskalpolitik den Wert der Valuten weiter untergraben wird. Gold als Ersatz- und Reservewährung und damit als Wertaufbewahrungsmittel wäre vermutlich der große Gewinner.
Einen Kommentar schreiben
Sie schreiben einen Kommentar zu diesem ArtikelWarum Gold-Investments auch in Euro lohnen
Die Angst vor dem Dollar-Crash hat zu einem deutlichen Anstieg des Goldkurses geführt. Auch heute hat Gold einen neuen Spitzenwert von 1058 Dollar je Feinunze erreicht. Doch wie sieht das in Euro aus? Denn wenn der Goldpreis nur die Schwäche des Dollar spiegelt, wäre nichts gewonnen. Doch das ist nicht so.