Die heutige Thielert Aircraft Engines GmbH (TAE) ist 2008 wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Die GmbH ist die operative Tochtergesellschaft der nach wie vor börsennotierten Thielert AG. Nur kurz geriet die Produktion bei TAE nach der im April 2008 angemeldeten Insolvenz ins Stocken. Bruno Kübler der Insolvenzverwalter, gelang das Kunststück, trotz der Pleite alle Arbeitsplätze zu erhalten. Gegenwärtig sind rund 260 Mitarbeiter für das Unternehmen tätig. Der Verkaufsprozess ist im Gange. Da die TAE wieder profitabel läuft, stehen die Chancen für einen attraktiven Übernahmepreis gut. Beim Insolvenzverwalter sind mehrere Angebote namhafter Investoren eingegangen. MTU Aero Engines, Rolls Royce oder Cesna sollen zu den Kaufinteressenten zählen. Laut Insolvenzverwalter Kübler liegen die Angebote über den Erwartungen und entsprechen dem tatsächlichen Wert des Unternehmens. Da TAE keine Verluste mehr produziert, besteht kein Druck, den Verkauf möglichst rasch über die Bühne zu bringen. Von den positiven Nachrichten profitieren Aktionäre jedoch nicht. Der ehemalige SDAX-Titel wird – derzeitiger Kurs 31 Cent – nur noch von Zockern gehandelt und hat keine Aussicht auf Erholung. Manche Investoren bezahlten für den Anteilschein bis zu 27 Euro. Auch wenn der Insolvenzverwalter trotz der Finanzmarktkrise einen Top-Preis erzielen sollte, werden die Anteilseigner mit großer Wahrscheinlichkeit leer ausgehen. Aktionäre stehen als Eigentümer mit ihren Dividendeninteressen im Insolvenzverfahren an der letzten Stelle. Vorrangiges Ziel des Insolvenzverfahrens ist die Befriedigung der Gläubiger. Lieferanten, Banken und das Finanzamt stehen in der Schlange weiter vorn. Der Jahresabschluss der AG für 2007 fehlt immer noch. Die Bilanzen der früheren Jahre sind fehlerhaft. Ein Happy End gibt es für Aktionäre im Fall Thielert also leider nicht. |