Dresden. Die für rund 2200 Dresdner Mitarbeiter des insolventen Speicherchipherstellers Qimonda geplante Transfergesellschaft läuft zunächst bis Ende Juni. Das sagte gestern der Sprecher von Insolvenzverwalter Michael Jaffé, Sebastian Brunner, auf SZ-Anfrage. „Unter Umständen können wir die Laufzeit auf fünf Monate verlängern“, so Brunner. Mit der Transfergesellschaft wolle Jaffé die Qimonda-Mitarbeiter halten, um weitere Zeit für die Investorensuche zu gewinnen. Wechselwillige werden nach Angaben Brunners zwischen 70 und 77 Prozent ihres bisherigen Nettolohns erhalten.
Unterdessen ist klar, dass die von Sachsens Staatsregierung erwartete Reise Jaffés nach Asien in dieser Woche ausfällt. Die Gespräche mit dortigen Kaufinteressenten seien noch zu wenig konkret, hieß es. Gestern hatten Medien über die Firma Taiwan Memory als möglichen Käufer spekuliert – die ist jedoch noch in Gründung und hat noch gar keine Geschäftsführung. „Mit wem sollen wir dann da reden?“, hieß es in Qimonda-Kreisen. Somit ist die chinesische Inspur-Gruppe der bislang einzige offiziell zugegebene Investoren-Kandidat. In der Vergangenheit hatte Qimonda jedoch auch mit taiwanesischen Chipherstellern Kundenbeziehungen und Lizenzvereinbarungen. |