schon bald wird man sehen, wie es kommt.
Übrigens ist nicht Mirum auf die FDA mit der Idee der rolling NDA in ALGS zugegangen ist, sondern die FDA hat dies Mirum angeboten. Grund waren wohl überzeugende Daten hinsichtlich Pruritus in ALGS, die auch durch die laufende Langfriststudie von Mirum untermauert werden. Unmet Need scheint auch ein Treiber gewesen zu sein. Übrigens hat Mirum die Tage kommuniziert, dass die Rolling NDA abgeschlossen ist. Jetzt steht die Entscheidung der FDA aus. Aber selbst wenn Mirum die Zulassung erhält, möchte ich nicht ausschließen, dass Albo am Ende seiner P3 in ALGS bessere Daten vorweisen könnte. Ich sehe es auch nicht so, dass man sich den Markt in PFIC aufteilen muss. Was nicht heißt, dass es in Subgruppen durchaus so kommen könnte. Grds hat Albo die umfassendere Studie und den wohl auch besseren Wirkstoff in PFIC. Und ist vor allem zeitlich vorne.
Mein Punkt ist halt, dass ich bezweifele, dass Albo den Versicherern die Preise aufdiktieren kann. Ich bezweifele nicht, dass Albo in PFIC Marktexklusivität so lange erhält, bis jemand (Mirum) einen besseren Wirkstoff hat. Insbesondere sind Preise von > 500 aktuell aus den Wolken gegriffen. Eben weil es einen Konkurrenten mit einem (scheinbar) funktionierenden Wirkstoff gibt. Ich täusche mir hier jedoch gerne.
100k pro Patient würden m.E. reichen. Erstens, weil man auf Sicht sicher mehr als 2000 Patienten alleine in PFIC in EU und USA erreichen wird. Von den weltweiten Verpartnerungsmöglichkeiten ganz zu schweigen. Aufgrund signifikanter steuerlicher Verlustvorträge (Forschung) werden hier auch erstmal keine Steuern gezahlt. Und Albo hat kommuniziert, dass man einen Vertrieb von ca. 10 Leuten für PFIC in EU+USA benötigt, also absolut zu vernachlässigende Kosten. Mirum wird zudem dicke Milestones und double digit royalties zahlen müssen, auch das entfällt hier.
Man kann sicher in Cholangitis (das ist für Albo aktuell auch in Ferne) keine rolling NDA initiieren. Das ist eine sehr plakative Darstellung. Diese Krankheit unterscheidet sich relativ stark von den aktuell erforschten rare diseases. Man wird Odevixibat sicher nicht 1:1 in Cholangitis anwenden können. Das kann auch Mirum nicht mit Maralixibat machen. Die testen nämlich einen anderen Wirkstoff (Volixibat) in dieser Indikation. Die Ausgangslage von Mirum bzw. der den Forschungsaktivitäten von Mirum vorausgegangenen jahrzehntelangen Forschung von Shire in SHP625 ist eine gänzlich andere, die schlussendlich zu der rolling NDA geführt hat. Hier müsste man sich tiefgründiger informieren.
Letztlich habe ich absolut keine Vorstellung, wie solche Gespräche zwischen einem Bio, dass kurz vor der Zulassung steht, und den Versicherungsvertretern ablaufen. Aber ich glaube nicht, dass Cooper da hin geht und ganz salopp sagt: "passt auf Freunde, wir machen jetzt 400k in PFIC und uns erstmal die Taschen voll und wenn wir dann in 5 Jahren was gegen Cholangitis haben, dann machen wir es für 4k". Das ist ja schließlich kein türkischer Basar. |