... denke aber, dass die Analysten mit Phase 4 und 5 falsch liegen:
http://blogs.barrons.com/techtraderdaily/2014/04/...sj_barron_tickers
Wenn Apple die Absicht gehabt hätte, Googles Business Modell (Sammeln von Nutzerdaten und deren Verwertung für Werbezwecke) zu adaptieren, sie hätten das bereits viel stärker tun können.
Im Gegenteil, tut Apple erheblich mehr, um seine Anwender vor unkontrollierter Datensammelei zu schützen, und verwendet diese eher für internes Marketing. Damit bewegen sie sich m.E. im grünen Bereich, da das nicht nur für Marketing, sondern auch für Support Zwecke nützlich ist, und der Produktverbesserung dient.
Eine Verwertung mit Drittanbietern scheint m.E. nur insoweit zu erfolgen, als es einer Verbesserung der Funktion dienlich ist - z.B. um in der Maps App ein Hotel zu finden.
Bei Google geht das weit darüber hinaus, und daher bin ich, was Phase 4 und 5 betrifft überaus skeptisch: die Sicht des Analysten ist zu stark auf Google ausgerichtet.
Solche Adaptionen würde ich eher bei Facebook, Microsoft oder Yahoo erwarten.
PS: Näherer Vergleich zu Google: Google geht über dieses Verwendung weit hinaus, und lebt zu 90% von der Verwertung von (auf jegliche Art und Weise erhobenen) Nutzerdaten. Manche 'Erhebung' von Nutzerdaten ist in meinen Augen moralisch mehr als fraglich und dient nicht dem Nutzer, sondern überwiegend Google. Antrieb für jeden Google Service ist in meinen Augen stets, den Nutzer mehr zu durchleuchten - und zu kontrollieren.
Letztes Beispiel, wobei die Bestätigung der Datenverwertung noch aussteht (wäre das erste Mal, dass Google die Daten nicht nutzt!): bisher steht es dem Android Anwender frei, einen alternativen App Store anzusteuern, und an Google vorbei Apps zu installieren. Google hatte keinerlei Möglichkeit die installierten Apps in Erfahrung zu bringen - eine Information, die sich für Werbezwecke sehr gut eignen würde.
Unter dem Deckmantel einer Verbesserung der Sicherheit, bietet Google nun neuerdings seinen "Verify Apps" Dienst an. Dieser ist zwar 'abschaltbar', aber (Angst ist ein guter Motivator) durch die fehlenden Hotfixes und die höheren Sicherheitsrisiken bei Android dürfte jeder, der diesen Schalter kennt, ihn auch aktivieren.
http://www.zdnet.de/88190470/...tzt-durchgehend-auf-schaedliche-apps/
Tatsächlich erhält Google dadurch nicht nur die Möglichkeit jedes Android Gerät 'dezent' zu scannen, sondern auch die Chance, unliebsame Apps als bösartig zu klassifizieren, und zu löschen.
Interessant dabei: es werden zwar Apps geprüft, aber es wird dadurch bei keinem einzigen Android Gerät auch nur eine einzige bekannte Sicherheitslücke mehr geschlossen. Google lässt zunächst die Anwender bezüglich Support durch Hotfixes im Regen stehen, und verlangt nun im Nachgang die volle Kontrolle und Transparenz über das Android Gerät als Preis für vermeintliche Sicherheit.
Besteht die Notwendigkeit für mehr Sicherheit? Zweifellos: ja. Muss es ein solcher 'online' Dienst sein, der Nutzerdaten erhebt? Ganz sicher: nein.
Google hätte auch die Chance sein Android Ökosystem grundsätzlich sicherer zu machen, indem sie länger Hotfixes bereitstellen, und die Hersteller ebenfalls zu längerem (und überhaupt zu einem) Support verpflichten. Da das aber teuer ist, verzichten sie darauf, und entscheiden sich für die Lösung, die ihnen - ganz nebenbei und unbeabsichtigt - die gewünschte Kontrolle über die installierten Apps bietet.
Das ist ganz bestimmt kein Zufall. Google sammelt nie zufällig Daten ein, sondern stets und ausschließlich zur Weiterverwertung.
Sie hätten auch eine Offline App bereitstellen können, die nur die Signaturen scannt, und Malware dem Nutzer meldet - wie es Microsoft auf seinem Windows mit Security Essentials, oder jeder normale Virenscanner tut. Das wäre die sauberste, kundenfreundlichste Lösung. Google hat sich anders entschieden.
Ergo: unter dem Deckmantel vermeintlich höherer Sicherheit, wird der Nutzer wieder ein Stück transparenter gemacht, und verliert einen Teil der Flexibilität des Systems. Und das trotz vermeintlich Open Source Gedankens, und 'freier ' Wahl der genutzten Systemumgebung.
Das ist der Grundgedanke des Systems Google: totale Kontrolle durch die Hintertür.
Da Apple nicht und wohl nie derart stark von Nutzerdaten abhängig sein wird, dürfte es dieses philosophischen und ethisch-moralischen Unterschied zwischen beiden Unternehmen für immer geben.
Vielleicht ist Apple nicht gut, aber in Hinsicht auf seine Datensammelwut ist Google ganz sicher böse. |