Bin ja kein Unmensch,
ich nehme dein von dir gebrachtes Beispiel:
>> Leerverkauf: Ein Beispiel
>> Die Aktien der Beispiel-AG werden an der Börse zu 100,– EUR gehandelt.
>> Ein Verleiher verleiht an den Leerverkäufer 1.000 Aktien. Die Gebühr
>> hierfür beträgt fünf Prozent. Der Leerverkäufer zahlt demnach 5.000,– EUR
>> Gebühr an den Verleiher. Und verkauft die Aktien sofort an der Börse.
>> Seine Hoffnung: Fallende Kurse. Beim Leerverkauf gibt es jedoch drei mögliche Szenarien.
Sodala, der Leerverkäufer KAUFT/LEIHT eine Nettoleerverkaufsposition. Damit VERKAUFT er aber die Aktien des Verleihers. Das ist der erste Step. Hier wird der Aktienkurs sinken, da der Leerverkäufer diese Aktien dem Markt hinschmeisst und die Käufer, die zu diesem Zeitpunkt Aktien suchen, bedient werden. Deren Kaufanfragen sind danach also (zum Teil) weg, die Nachfrage sinkt und der Preis wird (bei ausreichender Stückzahl an Leerverkauften Aktien) sinken.
Das ist wie gesagt Step 1. Nun beginnt Step 2. Der Leerverkäufer muss irgendwann wieder die geliehenen Aktien erwerben und hofft auf einen nun sinkenden Markt. Dadurch, dass er vorher schon ein paar Tausend/Hundertausend/Millionen Aktien auf den Markt geschmissen hat, hat er evtl. Leute beeinflusst - sei es weil diese sehen dass die Kurse (Erklärung siehe oben) sinken und diese dann auch verkaufen - oder sei es weil irgendwelche Stoplosses durch die sinkenden Kurse gerissen wurden.
Step 3 ist dann der eigentliche AKTIENKAUF des Leerverkäufers. Er holt sich also die Aktien wieder am Markt, und zahlt den Preis der von einem Verkäufer angeboten wird. Dadurch wird, bei ausreichender Stückzahl, der Kurs deutlich steigen, da die Verkäufer ja bedient werden und deren Angebot aufgelöst wird. Der Leerverkäufer kauft Aktien nur deshalb, da er ja die vorher geliehenen Aktien dem Verleiher wieder zurückgeben muss. Siehe dein Beispiel:
>> Leerverkauf – Szenarium Eins: Der Aktienkurs fällt auf 90,– EUR. Der Leerverkäufer kauft
>> die Aktien zu 90.000,– EUR zurück. Dann: Rückgabe der geliehenen Aktien an den Verleiher.
>> Gewinn nach Abzug der Leihgebühr: 5.000,– EUR oder Hundert Prozent.
Das bedeutet also für dich: Wenn Leerverkäufer Aktien kaufen, steigt der Kurs. Wenn Leerverkäufer Aktien leerverkaufen, dann sinkt der Kurs.
Wenn Leerverkäufer im Bundesanzeiger angezeigt werden, dass ihre Leerverkaufsquote hoch geht, haben sie also fremde Aktien Leerverkauft (Step 1), sinkt ihre Leerverkaufsquote, haben sie also Aktien am Aktienmarkt wieder zurückgekauft (Step 3).
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