Aktien von Nordex, Repower und Muehlhan schrauben sich am Montagmorgen in die Höhe. Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee regte die Kursfantasie an. Windpark mit Anlagen der Firma Nordex (Quelle: Unternehmen)
Vor dem Hintergrund weiter steigender Energiepreise baut die Bundesregierung im großen Stil die Windkraft aus. Große Anlagen sollen in der Nord- und Ostsee aufgestellt werden. Hierzu hat Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) laut einem Bericht der "Welt am Sonntag" einen Raumordnungsplan zum Bau von bis zu 30 Offshore-Windparks fertiggestellt.
Unabhängiger vom Ausland "Wir setzen auf regenerative Energien und nicht auf Atomkraft", sagte Tiefensee weiter. "Der Raumordnungsplan ist jetzt ein erster Schritt dafür, dass 25.000 Megawatt bis zum Jahr 2030 aus der Windenergie kommen." Bundesregierung und Energiewirtschaft seien sich einig, dass die Investition in die Windparks sinnvoll sei. "Dies gilt umso mehr, je stärker der Ölpreis steigt. Die zahlreichen Anträge der Investoren belegen die Wirtschaftlichkeit", sagte Tiefensee.
Ziel der Bundesregierung sei es, Deutschland mit den Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee unabhängiger von Energielieferungen aus dem Ausland zu machen. Zugleich bemühe sie sich, dem Naturschutz wie auch den Interessen des Tourismus Rechnung zu tragen.
Das Bekenntnis der Bundesregierung zur Windkraft stütze die Aktien von Nordex und Repower, sagte ein Händler. Die im TecDax notierten Papiere legen am Montagmorgen kräftig zu, Repower klettert zeitweise um fast fünf Prozent in die Höhe, Nordex um fast sieben Prozent.
Muehlhan: Profiteur des Windenergie-Booms Auch die Muehlhan-Aktie steigt am Montagmorgen kräftig, zwischenzeitlich um mehr als neun Prozent. Das ist allerdings weniger den Tiefensee'schen Plänen zuzuschreiben, als vielmehr der Eigenvermarktung des Unternehmens. Muehlhan machte heute Werbung für sich: Mit der Ende Juni erfolgten Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und der damit verbundenen Anhebung der Vergütung für Windstrom erwartet das Unternehmen eine weiter steigende Nachfrage nach Dienstleistungen im Bereich Oberflächenschutz von Windkrafttürmen. Davon profitiere Muehlhan.
Das Unternehmen ist spezialisiert auf maritimen und industriellen Oberflächenschutz und bringt vor Korrosion schützende Beschichtungen auf Stahlkonstruktionen an. Beispielsweise werden Stahloberflächen auf Schiffen und auf Bohrinseln beschichtet - und eben auch die Stahltürme von Windkraftanlagen.
2007 habe die Windbranche insgesamt rund 21 Milliarden Euro umgesetzt - ein sehr großer Markt auch für Beschichtungsdienstleistungen, der durch die Ausrichtung auf den Offshore-Bereich weiter steigen werde, sagte Muehlhan-Chef Andreas Krüger.
Muehlhan gab zudem einen Auftrag des Offshore Windpark Horns Rev im Volumen von 900.000 Euro, der erste größere Auftrag zur Sanierung von Korrosionsschäden an bestehenden Offshore Windkraftanlagen vor der dänischen Küste. Zudem berichtete das Unternehmen, man habe gemeinsam mit dem amerikanisch-dänischen Kooperationspartner Hendricks Industries die weltweit größte Anlage für die Beschichtung von Windkraftanlagen in Betrieb genommen.
Quell:ARD |