Die Beweggründe von BMO mögen unterschiedlicher Natur sein, aber wenn ich mich Recht erinnere, hat er sämtliche Frickraketen von Anfang an kritisch hinterfragt. Auch auf die Parallelen im Management frühzeitig hingewiesen. ...vor dem 08.06.07 schon Monate lang. Nun lass ich mal BMO aussen vor, sondern bezieh mich auf Artikel von der FAZ über Star Energy.
Am 21.11.2006!!! war folgendes zu lesen: Möglichkeiten lassen Aktienkurs der Star Energy steigen "Übernahme in Rußland" Nach Mitteilung von Star Energy ist Volganeft im selben Geschäftsfeld aktiv. Das Unternehmen besitze ein 30.000 Quadratmeter großes Grundstück in Tschapaefsk, auf dem das Unternehmen eine Raffinerie errichten wolle. Überdies besitze das Unternehmen 69 Lkws für den Transport von Öl und brennbaren Gütern und beschäftige 185 Mitarbeiter. Das sind im Grunde alle vom Unternehmen unmittelbar veröffentlichten Informationen. Auch im vor wenigen Tagen eingereichten Quartalsbericht sind keine weitergehenden Informationen enthalten. Vor allem finden sich keine Angaben zum Besitz von Ölfeldern und den verfügbaren Reserven. Indes meldete der „Global Small Cap Report“, daß Volganeft das Rodnikovsky-Ölfeld in der Orenburg-Region erworben habe. Dieses Feld soll förderbare Reserven von insgesamt 95 Millionen Barrel mit einem ungefähren Marktwert von 190 Millionen Dollar besitzen. Obendrein berichtet der Börsenbrief, daß der testierte Umsatz von Volganeft im Jahr 2005 bei 90 Millionen Dollar gelegen habe und das Unternehmen im „zertifizierten Finanzbericht vom Juni 2006“ Vermögenswerte in einem Gesamtwert von 33,2 Millionen Dollar ausweise, während sich die langfristigen Verbindlichkeiten auf 5,4 Millionen belaufen hätten... ...Das Bewundernswerteste an der Leistung von Star Energy ist bislang, daß es dem Unternehmen gelingen konnte, die Volganeft Ltd., der ein so großes Potential zugeschrieben wird, für lediglich zehn Millionen Aktien - zum Kaufzeitpunkt rund zehn Millionen Dollar - zu erwerben, während Ölfirmen und Scharen von Finanzinvestoren auf der ganzen Welt nach Übernahmeobjekten suchen und dafür stolze Preise zahlen." Ich bin Laie in den Explorer Zockerein, aber was ich hier verstehe ist, dass Star Energy für 10 Mio $ Volganeft mit einem Marktwert von 190 Mio $ gekauft hat. Zumindest darf man hier mal hinterfragen, warum die Anteilseigner Volganeft für den 20igsten Teil des Wertes verkauft haben. Wie geschrieben, ich bin Laie und vielleicht sind das Marktübliche Aufschläge. Im Artikel der FAZ vom 18.06.07 liesst sich das dann so: Wer dem Guru folgt, kann ins Verderben rennen
„Bilanzen nicht mehr länger verlässlich“ ...Am 11. Mai erhielten Anleger eine Ahnung davon, warum das Unternehmen so preiswert gewesen sein könnte. Im Rahmen einer Pflichtmitteilung, wonach man eine Absichtserklärung über den Erwerb einer Holding in der Ukraine unterzeichnet habe, teilte das Unternehmen folgendes mit: Man sei beraten worden, dass die für Volganeft vorgelegten Bilanzen nicht mehr als verlässlich betrachtet werden könnten. Nachdem die Bilanzprüfer von Star Energy weitere Auskünfte von denen der Volganeft hätten erhalten wollen, stellte sich heraus, dass diese die Bilanzen überhaupt nicht geprüft hatten. Überhaupt habe man keine für Volganeft zuständige Person sprechen können. Man habe neue Wirtschaftsprüfer engagiert und stellte neue Zahlen für Mai in Aussicht. Hier wird deutlich, dass BMO`s Zweifel nicht ganz unbegründet waren, um es mal vorsichtig zu umschreiben. Kann aber auch sein, dass das bei "Rohstoffraketen" der normale Geschäftsalltag ist, dass man 10 Mio Investitionen, welche einen Wert von 190 Mio haben soll, nicht so genau prüfen muss. Sind vielleicht nur Peanuts in so einem grossen Explorergeschäft. Den Managern kann man da auch keinen Vorwurf machen,... sie sind ja mit der Gründung weiterer Explorer beschäftigt und haben dadurch wenig Zeit, sich um das Tagesgeschäft zu kümmern.
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