TEPCO-Aktionäre fordern Atomausstieg
Mehr als drei Monate nach der Katastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima I hat die Betreiberfirma TEPCO heftige Kritik von ihren Aktionären geerntet. Mehr als 9.100 Anteilseigner nahmen heute in Tokio an der ersten Jahreshauptversammlung nach der Atomkatastrophe teil - so viele wie noch nie.
Ein Gruppe von mehr als 400 Aktionären forderte die Konzernführung zu einem Ausstieg aus der Atomenergie auf. Experten gingen jedoch davon aus, dass der Vorstoß bei den insgesamt knapp 750.000 stimmberechtigten Aktionären durchfallen dürfte. Kritisiert wurde bei der turbulenten Sitzung auch das Krisenmanagement von TEPCO nach der Katastrophe.
Aktienkurs fiel um 85 Prozent Am 11. März hatten ein Beben der Stärke 9,0 und eine Tsunami-Welle im Nordosten verheerende Schäden angerichtet. Mehr als 23.000 Menschen starben oder gelten als vermisst. Beben und Tsunami lösten am AKW Fukushima I zudem die größte Atomkatastrophe seit dem Reaktorunfall von Tschernobyl vor 25 Jahren aus.
Seit der Katastrophe war der Kurs der TEPCO-Aktie um rund 85 Prozent abgestürzt. Die japanische Regierung will der Betreiberfirma daher mit einem milliardenschweren Rettungsplan unter die Arme greifen. Ein Fonds, in den neben dem Staat auch andere Energiekonzerne einzahlen sollen, soll TEPCO helfen, die mehr als 85.000 Opfer des Atomunfalls entschädigen zu können. |