in Deutschland geht ganz einfach nicht, denn die Verfügbarkeit von Solarenergie ist halt in Deutschland nicht allzu hoch.
PV kommt in Deutschland im Schnitt gerade mal auf 1.000 Volllaststunden, das sind nur 11% aufs ganze Jahr. So kann man keine Energiewende einleiden. Da sind sich ja bis auf die Solarlobby fast alle einig.
In der Nacht gibt es null Solarenergie und im Winter, wo am meisten Strom übers Jahr gesehen benötigt wird, ist die Stromausbeute von PV minimal. Selbst wenn es in 5 Jahren bezahlbare Speicher geben würde, dann habe ich im Winter trotzdem immer noch kaum Strom aus meiner PV-Anlage. Umso mehr PV ausgebaut wird in Deutschland, umso mehr müssen für den Winter andere Kraftwerke vorgehalten werden. Wirtschaftlich ist das allemal nicht. Genau deshalb wird in Deutschland PV allenfalls eine untergeordnete Rolle spielen (müssen).
Die Politik muss sich aber den Schuh anziehen, dass man bei Solar nicht schneller die Einspeisegarantien gekürzt hat. Dass PV in den letzten zwei Jahre total überfördert wurde, das dürfte wohl fast allen klar sein. In 2009 wurden 50% (3,6 GW) und in 2010 40 % (7,2 GW) aller PV-Neuzubauten in Deutschland verbaut !! Das kann es dann doch wohl wirklich nicht mehr sein. Wenn das in dem Tempo so weiter ginge, dann bräuchte man in 2 Jahren an Sommertagen keine andere Energie wie Solar. Was machen wir dann mit der anfallenden Wind- und Wasserenergie ???
Wenn Deutschland wirklich Ernst machen will mit der Energiewende, dann geht das nur über Off Shore-Windparks (da gibt es übrigens "nur" staatlich garantierte 0,15 /kWh - PV bei 0,28 €/kWh), Repowering von On Shore-Windanlagen, Aufbau von Biomasse und Modernisierung von Wasserkraftwerken und als Beimischung dann noch Solar. Nur so kann es gehen und dann müssen noch Gaskraftwerke gebaut werden, denn die sind halt sehr schnell regelbar um auf die Schwankungen der Eneuerbaren reagieren zu können. Nur so kann es meiner Meinung nach eine nachhaltige Energiewende geben. Wenn dann noch der Bund die einzelnen Stadtwerke unter die Arme helfen würde, dann könnte auch das Strom-Monopol in Deutschland recht zügig aufgelöst werden. Zudem müsste mal dringend ein Gesetz für Kraft-Wäremkopplung her, denn in fast allen Gas- und Kohlekraftwerken wird Wärme immer noch zum Schornstein hinaus gejagt. Gilt übrigens auch für viele Müllverbrennungsanlagen.
Eine Energiewende inkl. Versorgungsversicherheit ist schon ein sehr komplexes Thema und nicht so einfach wie das ein paar User in den verschiedenen Solarthreads denken. Zumal ja meist immer an Solar gedacht wird, aber Solar hat nun mal eine recht geringe Verfügbarkeit und ist halt immer noch mit Abstand die teuerste Energieart. Die Energiewende soll ja auch irgendwie noch bezahlbar sein. So denke ich doch.
In Baden Württemberg wird vor allem auf Wind und Wasser gesetzt. So haben es die Grünen recht deutlich in ihrer Regierungserklärung gemacht. Über Wasserenergie wird leider sehr selten geredet, aber da steckt verdammt viel Potential drin. Vor allem in Bayern und Baden-Württemberg. In Rheinfelden wurde gerade ein großes Wasserkraftwerk modernisiert. Das hat jetzt nicht mehr eine Kapazität von 25 MW, sondern von 100 MW. Da die Volllasstunden aufs Jahr gesehen bei Wasser um rd. das 6-fache von PV übersteigen, ist das Wasserkraftwerk Rheinfelden äquivalent zu ca. 600 MW PV !!! Außerdem hat Wasser einen ganz entscheidenden Vorteil gegenüber PV und Wind, es ist sehr leicht abschätzbar was an Leistung raus kommt auf Sicht von 1 bis 2 Wochen und nicht zu vergessen, Wasser ist die billigste Energieart bei den Erneubaren. Wasser ist aktuell in Deutschland um 70% billiger wie Solar, wenn man nach den Einspeisegarantien geht !!
PV in großen Kapazitätsgrößen gehört dorthin wo die Sonne konstant scheint übers Jahr hinweg bzw. dort wo es keine gute Stromnetzinfrastruktur gibt. Nicht so wie in Deutschland wo PV im Schnitt gerade mal so auf 1.000 Volllaststunden kommt. Denke mal bei einer Verfügbarkeit von 11% kann man mal sicher nicht von einer Versorgungsicherheit reden. Das sollte man dann schon überlegen, wenn man immer die schöne heile Welt bei PV in Deutschland hoch jubeln lässt und Politiker krtisiert. Bei solchen Kritiken ist halt verdammt viel Polemik dahinter oder es wird einfach nicht über den Solar-Tellerrand hinaus geschaut.
Ich mache viel in PV und finde ich diese Energieform auch wirklich richtig klasse, aber nicht in dem Umfang wie es im letzten Jahr in Deutschland war. Von 18 GW globalen PV-Zubau, gab es 7,2 GW in Deutschland. Das ist ein Weltmarktanteil von satten 40%. Jeder wo nüchtern und ohne Vorbehalte denken kann, dem muss ganz klar sein, dass das irgendwie nicht passt. Außerdem kostet uns alle PV enorm viel Geld. Rd. 60% der EEG-Zulage ist auf PV zurück zuführen und PV erzeugt gerade mal so 2% unseres Stromes. Das passen irgendwie die Realtionen nicht mehr zusammen und genau deshlab muss die Politik das was tun, ob es den Solaraktionären nun passt oder nicht. Die ganze PV-Branche hat von Deutschland in den letzten zwei Jahren sehr gut gelebt und jetzt sollen auch mal andere Länder, vor allem China, in die Presche springen. |