H. W. Sinn ist nicht ganz der letzte Verteidiger der Geldmengentheorie, ich finde sie eigentlich auch ganz überzeugend. Aber vielleicht bin ich deshalb auch der Fehltrader...
@Ronny_Koenig Da Du die Geldmengentheorie anscheinend komplett ablehnst, wie würdest Du dann, ohne Rekurs auf die Geldmenge, das Entstehen von Inflation erklären?
@Gerdery Richtig, viel Geld ist keine hinreichende Bedingung für das Entstehen von Inflation, außerdem braucht es noch eine steigende Umlaufgeschwindigkeit des Geldes und ein Produktivitätswachstum, welches hinter dem Wachstum von Geldmenge und Umlaufgeschwindigkeit zurückbleibt. Das Wachstum der Umlaufgeschwindigkeit wird in dem Zitat von Sinn ja ebenfalls erwähnt. Gehst Du demzufolge von einem Produktivitätswachstum aus, dass so stark ist, dass es das Geldmengenwachstum ausgleicht? Deinem referenzierten Plot zufolge scheinst Du Inflation als Folge hoher Lohnabschlüsse zu begreifen. Aus monetaristischer Sicht könnte man die Kausalität aber auch umgekehrt sehen: eine hohe Inflation (bzw. genauer deren Erwartung) führt zu hohen Lohnabschlüssen, da die Gewerkschaften aufgrund der hohen Inflationserwartung höhere Lohnforderungen stellen, und die Arbeitgeber aufgrund der hohen Inflationserwartung eher bereit sind, auf diese Forderungen einzugehen. |