das du dich im posting (und ich schreibe immer posting *gg*) #14182 damit brüstest „Anleger der ersten Stunde zu sein“ finde ich schon wieder amüsant. wenn mir mein erinnerungsvermögen keinen streich spielt, warst du nicht vor februar 07 investiert. glaube sogar mich erinnern zu können das ich bis dato mit deinem negativ geschreibsel schwer beschäftigt war als du dich im april oder mai endlich entschlossen hast einige perlen ins depot zu legen, was ja nicht dein schaden war. na ja, du scheinst es wohl nötig zu haben, wollte es nur für die neu leser gerne klar stellen, nicht das da wer glaubt du bist hier die koriffee schlicht hin *gg*
da du mal wieder so richtig in fahrt bist und scheinbar von deiner zwanghaften mitteilungsbedürftigkeit geplagt wirst, hab ich dir mal einen auszug kopiert der dir zeigt das alles auch anders kommen kann. aber immer schön dran denken „erstens kommt es anders und zweitens als man denkt“
Falscher Zeitpunkt Offensichtlich ist es schwierig zu akzeptieren, dass ich für 2008 noch bullish bin. Ich sehe zwar die Gefahren, also die Möglichkeit, dass wir gerade tatsächlich ein großes Top ausbilden, aber die Situation passt nicht zum Gesamtzyklus. Zudem werden die nun wieder niedrigen Zinsen der US-Wirtschaft unter Umständen noch einen Schub verpassen (wenn nicht der Dollar inflationiert, dazu später). 2008 ist Wahljahr. Man muss einfach damit rechnen, dass die Hoffnung auf einen Wechsel der Politik die US-Bürger positiv stimmen wird. Die Politiker werden das Blaue und sogar nicht vorhandenes Grün vom Himmel herunter versprechen. Sie werden versuchen, alles zu tun, um der Bevölkerung das Gefühl zu vermitteln, mit ihnen als Präsident wird alles besser werden. Blühende Landschaften... wir kennen das. Gute Stimmung, Zukunftshoffnung führt zu einem gesteigerten Konsumverhalten und kann die US-Wirtschaft, die sehr vom Binnenkonsum abhängig ist, entsprechend anfeuern. Dies und die wieder niedrigen Zinsen zusammen haben das Potenzial die Kurse aus einer möglichen Seitwärtsbewegung in Folge der aktuellen Probleme (hohe Rohstoffpreise, Inflation, Kreditmarktkrise, sinkende Gewinnmargen) noch einmal nach oben ausbrechen zu lassen. Schauen Sie sich dazu die Dax-Entwicklung im Jahr 1999 an (oben). Auch hier kam es zu einer langen Seitwärtsbewegung, der dann ein letzter Anstieg bis an das Hoch folgte. Es ist also nicht abwegig. Es wird vom Dollar abhängen Die Frage, ob die Seitwärtsbewegung, die sich ausbilden könnte, wie erwartet 2008 nach oben ausbrechen wird, oder nach unten aufgelöst wird (und damit die Gefahr eines großen Tops impliziert), wird in letzter Konsequenz vom Dollar abhängen. Wenn der Dollar weiter fallen sollte, dann muss die Fed nämlich die Zinsen wieder anheben, um eine Katastrophe abzuwenden. Starker Dollar voraus Ich vermute aber, dass der Dollar bald wieder, zu Überraschung aller, an Stärke gewinnen wird. Das hat folgende Gründe: Nehmen wir an, die Kurse in den USA fallen weiter. (Der Dax ist heute im Prinzip nur aufgrund des Anstiegs von 8 % bei Siemens und 14 % bei der Postbank, so stark.) Fallende Kurse werden zu der Überzeugung führen, dass wir eine Schwächung der Weltwirtschaft erleben. Nehmen wir weiter an, die Emerging Markets brechen darauf hin ein (auch weil die Rohstoffpreise zurückgehen). In diesem Fall werden viele Anleger aus dem Dollarraum Geld aus diesen Märkten abziehen. Das bedeutet aber, dass Fremdwährungen verkauft und Dollar gekauft werden. Das wird den Dollar stützen. Sollten dann auch noch die Carry-Trades in Schieflage geraten, weil die Erwartungen für die Hochzinswirtschaften zurückgehen, wird noch mehr Geld in Dollar zurückgewechselt (den Effekt haben wir schon einmal erlebt). Handelsbilanzdefizit wird sinken Doch ein ganz wichtiger Punkte ist: Das Handelsbilanzdefizit der USA sollte durch einen schwächeren Dollar sinken, da die Waren der US-Unternehmen auf dem Weltmarkt preiswerter und damit konkurrenzfähiger werden. Ein sinkendes Handelsbilanzdefizit wird aber ebenfalls den Dollar stützen. Ein letzter Punkt. Umgekehrt werden die Importeure in die USA Probleme kriegen. Denn ihre Waren werden sozusagen teurer. Das bedeutet,sie stehen einer stärkeren Konkurrenz gegenüber. Auch das kann das Handelsbilanzdefizit positiv beeinflussen. Notenbanken haben kein Interesse an einen schwachen Dollar Der Rest der Welt wird zudem versuchen, den Dollar zu stützen – zumindest die exportierenden Länder. Angesichts des hohen Euros gehen die Experten mittlerweile davon aus, dass der deutsche Export 2008 etwas schleppender ausfallen wird. Unter anderem weil deutsche Produkte aufgrund des starken Euros immer teurer werden. Das gilt natürlich für ganz Europa. Somit ist klar, dass die EZB den Leitzins heute nicht mehr weiter angehoben hat. Der steigende Euro ersetzt quasi eine Leitzinserhöhung. Die EZB würde mit einer Erhöhung nur noch Öl ins Feuer gießen und unter Umständen die europäische Export-Wirtschaft abwürgen. Es gibt also verschiedene Faktoren im selbstregulierenden Bereich des Marktes, die einen stärkeren Dollar verursachen könnten. Rohstoffpreise werden sinken Steigt der Dollar, werden in Dollar gehandelte Rohstoffe wieder preiswerter. Das wird sich aber sofort stimulierend auf die US-Wirtschaft auswirken. Hinzu kommen die stimulierenden Effekte der niedrigen Zinsen. Bei einem stärker werdenden Dollar muss die Fed schließlich die Zinsen nicht anheben, um einer Inflation zu begegnen. Niedrige Zinsen bei sinkenden Rohstoffpreisen (insbesondere Ölpreisen) werden sofort das US-Wirtschaftswachstum 2008 positiv beeinflussen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine mögliche Seitwärtsbewegung in den USA 2008 nach oben aufgelöst wird, ist also vergleichsweise hoch. Goldpreis in Gefahr Übrigens wäre diese Entwicklung auch „verheerend für Gold“. Denn bei einem steigenden Dollar sinken auf der einen Seite die Inflationsgefahren, auf der anderen belastet der Währungseffekt an sich sofort den Goldpreis. Sehr, sehr frühe Prognose mit vielen „Wenn“ und „Aber“ Achtung: Das ist wieder einmal eine sehr, sehr frühe und etwas gewagte Prognose! Das möchte ich anmerken. Dazu müssen die Märkte erst noch etwas fallen, um dann in eine Seitwärtsbewegung überzugehen. Die Stimmung müsste auf bearish drehen. In den Emerging-Markets, insbesondere in China, müsste es zu starken Kursrückgängen kommen. Dann müsste noch der Dollar ein markantes Tief ausbilden.... Viele „Wenn“, aber ich wollte Ihnen diese für mich durchaus wahrscheinliche Alternative einfach einmal vorstellen. Nur um zu zeigen, wie plötzlich sich all die negativen Szenarien in Luft auflösen können. Leider und das ist oft sehr schade, reicht der Platz in so einem Newsletter kaum aus, wirklich in die Tiefe der interagierenden Faktoren zu gehen und alle Aspekte miteinander in einen stimmigen Kontext zu bringen. Aber ist es nicht genau das, was die Börse so faszinierend macht: diese ungeheure Komplexität? Viele Grüße Jochen Steffens
mfg me
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