Um die Postings #7523 und # 7525 nicht mit offenen Fragen stehen zu lassen ("Geht es nach verlassen des Dreieckes hoch oder runter?"), möchte ich die aktuelle Marktlage hier Posten: Der Weg nach unten bei den Getreidepreisen scheint in diesem Jahr vorprogrammiert zu sein, befürchten Händler. Sie schließen nicht aus, dass bei einem weiterhin sehr festen Euro und „explodierenden“ Ölpreisen die Euronext Liffe (Matif) bis auf 115 oder 100 EUR „herunterbrechen“ könnte. Der starke Euro erschwere zudem das Exportgeschäft enorm, berichten Marktteilnehmer. Sie rechnen damit, dass die Gemeinschaftswährung bis Jahresende noch „einen Tick fester“ werden könnte. Am Donnerstag tendierten die Weizen-Futures an der Matif zwischen unverändert und leicht schwächer. Marktmeldungen zwischen großer Ernte und schwacher Nachfrage lassen derzeit keine positive Preisentwicklung zu. Die US-Weizenfutures wiesen am Donnerstag eine gemischte Tendenz auf. Von der neuen Ernteschätzung des US-Agrarministeriums (USDA) am Freitag werden eher wenig Neuigkeiten für den Weizenmarkt erwartet. Dieser kam in Deutschland durch den Preisrutsch am Wochenanfang weitgehend zum Erliegen. Der Markt warte nun ab, bis der Boden gefunden sei, kommentieren Beteiligte. Der Rapsmarkt in Europa hängt nach wie vor an den internationalen Märkten, insbesondere für Devisen, Rohöl und Soja. Positive Konjunkturberichte führten gelegentlich zu Preisausschlägen nach oben, doch nachhaltige Entwicklungen gibt es nicht. Der physische Handel in Deutschland verläuft ruhig. Am Donnerstag liefen die Raps-Futures an der Matif wieder in die Verlustzone. Der CBOT-Sojakomplex entwickelte sich uneinheitlich. Positionsglattstellungen waren an der Tagesordnung. Analysten sprachen von einer defensiven Preisentwicklung. (DJ) ... > Die Höhenflüge bei Dünger sind vorbei < Die Substitution von Sojaschrot durch Rapsschrot könnte an Bedeutung gewinnen, wenn die EU weiterhin an der Nulltoleranz für gentechnisch veränderte Organismen (GVOs) festhält. Sojaimporte aus den USA werden hierdurch enorm erschwert, was ein Ausweichen auf andere Eiweißquellen notwendig machen könnte. Welche Folgen ein Festhalten an der GVO-Nulltoleranz bei Soja tatsächlich haben wird, ist nicht absehbar. Mengenmäßig erwartet Daniel Musmann, Getreide- und Ölsaatenhändler bei der Josef Marshall GmbH, im nächsten Jahr eine Entspannung auf dem Sojamarkt. Er geht davon aus, dass Argentinien wieder mehr Bohnen produzieren wird. Jetzt heiße es aber erst einmal mit den Folgen der letzten schlechten argentinischen Ernte zurechtzukommen. Die Getreidepreise bleiben also zunächst auf niedrigem Niveau, für Raps sind - wenn überhaupt - nur kleine Preisanstiege zu erwarten, Soja muss teuer eingekauft werden. Aber: Die Preis-Höhenfl üge für Dünger sind vorbei, so Dr. Nikolai von Roenne, Geschäftsführer VTG Hessen, RWZ Rhein-Main e.G. „Der Kostentreiber Nr. 1 verliert seinen Schrecken“, meint er. Zugleich empfi ehlt er jedoch, mit Kali- Käufen noch zu warten, hier sei die preisliche Talsohle noch nicht erreicht. Optimistisch sieht Weinhausen die Situation nach 2010. Die Nachfrage nach Getreide werde deutlich wachsen, angetrieben von einem höheren globalen Proteinverbrauch und damit einer größeren Futternachfrage, einer wachsenden Weltbevölkerung, einem höheren BIP pro Kopf und einer steigenden Bio- kraftstoffnachfrage. Andere Faktoren, die den Preis wesentlich beeinfl ussen werden, sind laut Weinhausen Fonds- Aktivitäten, Kurseffekte, Frachtraten und Erdölpreise. Zu erwarten sei eine Nachfragesteigerung nach Nahrungsmitteln, Futter- und Biokraftstoffen um 1,1 Milliarden Tonnen nach 2010. Das Potenzial für hohe Preise ist gegeben, so Weinhausen. Kostante Preisentwicklungen und stabile Märkte erwartet er aber nicht. Die Landwirte müssen sich auf volatile Märkte einstellen, sie müssen sich an Preisschwankungen gewöhnen und lernen mit ihnen umzugehen.
(Zitate aus : DLG Agrarticker) http://www.dlg-agrarticker.com Also ich erwarte noch eine Kurskorrektur - auf Grund der momentanen Marktlage, die bis auf 20 Euro runterführen könnte. Kurse um/über 42 Euro sollten zum Verkauf genutzt werden... zumindest teilweise. Aktuell scheinen wir den langjährigen Aufwärtstrend bei K+S (aktuell bei ca. 35 Euro; s. Charts) nochmal testen zu wollen, ehe K+S wahrscheinlich ein letztes Mal dieses Jahr über 40 Euro steigen wird. Ende des Jahres / Anfang 2010 wird dann mit dem geschilderten Ausbruch zu rechnen sein. Der starke (und noch stärker werdende) Euro wird - wie oben im Artikel beschrieben - Europäische Getreide und Düngerpreise auf ein niedriges Niveau drücken. Importe (ja auch von Getreide und Dünger) werden somit interessanter: Mehr Angebot = mehr Konkurrenz = "selten" höhere Preise! Übrigens: Beim Gold heißt das dann auch höhere Preise - wohlgemerkt in Dollar!
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