Zum Thema "gebaut wird immer": das ist zwar sicher zum Teil richtig. Aber halt auch nicht ganz. Wenn die Zinsen niedrig sind, lohnt es sich halt einfach mehr zu bauen. Außerdem kommt es ja nicht unbedingt nur auf den Bestand an Häusern/Wohnungen an, sondern auch darauf, wie oft diese ihren Besitzer wechseln. Wenn es viel Umsatz bei Immobilien gibt, hilft dies Hypoport genauso, wie es Lang & Schwarz oder der Deutschen Börse hilft, wenn viele Aktien gehandelt werden.
Was die sozialen Wohnungsbauten angeht: denke auch, dass das tendenziell hilft. Mein Vater hat z.B. eine Wohnung als Kapitalanlage an das Land vermietet, die für Asylanten genutzt wird. Andererseits denke ich, dass es aufgrund der stark schrumpfenden Bevölkerung in Deutschland halt auch einen gegenläufigen Effekt gibt. Im Moment kann der durch Zuzug in die Ballungszentren (und entsprechende Aufgabe von Wohnungen in Randgebieten) noch übertüncht werden. Aber früher oder später wird es mit den Bevölkerungszahlen in Deutschland aufgrund der geringen Geburtenraten einfach runter gehen. Die Zuwanderung wächst momentan noch bei weitem nicht schnell genug, um das negative Wachstum der ansässigen Bevölkerung auszugleichen. Netto gesehen ist das aus meiner Sicht daher mit der Bevölkerungsentwicklung immer noch eher ein Minus, auch wenn momentan die zunehmende Urbanisierung dafür sorgt, dass der Effekt nicht groß ist.
Persönlich würde ich daher davon ausgehen, dass das Thema Bevölkerungsentwicklung insgesamt für die nächsten 10 Jahre für Hypoport kein besonders großes ist. Wenn, dann tendenziell eher negativ. Wichtiger aus meiner Sicht eher die niedrigen Zinsen, die für einen Regen Umsatz bei Immobilien sorgen. Irgendwann wird auch die zuletzt gefallene Fremdkapitalquote bei Hausfinanzierung wieder raufgehen. Auch das sollte zu einem moderaten Wachstumsimpuls führen. |