Schneeballsysteme sind von Innovationen von Außen eher schwierig einzuschätzen, denn Jene die Schneeballsysteme "verkaufen", verpacken dies so, dass es als eine Innovation wirkt, welche es jedoch nicht ist.
Wer sich jedoch tiefgründiger mit einer Materie außeinandersetzt, der erkennt solche Systeme und weiß sie von wirklichen Innovationen zu trennen.
Nur fällt dies schwer, da es ein hohes Maß an Verständnis und Vorstellungskraft erfordert und man zudem auch noch einschätzen kann, wie realistisch eine solche Umsetzung ist.
Und an dieser Stelle scheitert denke ich fast Jeder hier im Forum, weil ihm der technische Background fehlt, weil das Wissen über die detailierte Funktionsweise von Peer-2-Peer fehlt und erst recht man sich mit Verschlüsselungstechnologien und Verschlüsselungsstrategien auskennt. Darüber hinaus fehlt es zumeist auch an einer technischen Umsetzbarkeit, d.h. die Mehrheit der Leser wird sich an vorhandenen Möglichkeiten orientieren aber nur schwer Visionen entwickeln können, wie man z.B. das Problem der Preisschwankungen und des Umtauschs auflösen kann, u.a. weil das Wissen um eine reale Umsetzung fehlt. Ebenso fehlt das Wissen um OpenSource, GitHub, usw.
All dies führt dazu, dass die meisten Leser von Außen die Potenziale logischerweise nicht erkennen können und dementsprechend Vergleiche zu alten Dingen ziehen, wie z.B. der Tulpenmanie oder Internetblase, u.a. weil sie keine plausible Erklärung für sich finden, welche den für ihr Verständnis unangemessenen Kursverlauf erklären kann.
Das Ende vom Lied ist ein ständig wiederkehrendes Vorbeten einer Blase, welche keine Blase ist, in der Hoffnung, dass sich das eigene Verständnis "endlich" wieder mit dem Kursverlauf deckt, denn wenn der Verstand und daraus resultierende Erwartungshaltung konträr stehen, beschäftigt bzw. belastet es die Psyche ungemein, vor allem dann, wenn die andere Meinungsseite mit ihrem Unverständnis immer wieder recht behält.
Psychologisch ist dies für jene Leute eine besondere Herausforderung, denn mit jedem höheren Kurs steigt der emotionale Druck, denn ist eine Meinung erstmal geprägt, so erfordert es eine Menge Charakterstärke, dass man seine Meinung revidieren und die eigene Fehleinschätzung (eine gefühlte Niederlage) überwinden kann. Solange also noch Hoffnung darauf besteht, dass der Bitcoin scheitert, wird man die meinungstechnischen Verluste weiterhin aussitzen, so wie ein Kleinanleger seine hohen Verluste aussitzt.
Für mich jedenfalls ist klar, solange die Zahlen und Fakten die Verbreitung und zunehmende Akzeptanz zeigen und hier kein Trend zur Umkehr zu erkennen ist, solange gibt es für mich keinen Grund, das Ding Bitcoin fallen zu lassen. |